Unser Nachtbarland Belgien ist eher für seine EBM- und Industrial-Combos bekannt, als für "normale" Darkwave-Bands. Dass diese sich dennoch nicht zu verstecken brauchen, beweisen This Vale Of Tears. Hätten sie dieses Jahr auf dem WGT spielen können, was leider aus terminlichen Gründen nicht geklappt hat, wären Johann Peeters, Erik Duffeler und Tom Simons sicherlich ein paar mehr Leuten ein Begriff. "Exceed" ist eine Mischung aus seichten Elektroklängen und einem dominierenden Gitarrensound. Man hat also Bass und Drums schlicht dem elektronischen Equipment geopfert. Das Ganze erinnert stilistisch stark an das Ende der 80er bzw. an den Anfang der 90er. Wer also der damaligen Musik nachtrauert, findet in "Exceed" eine passende Ersatzbefriedigung. Leicht störend wirkt die Stimme des Sängers Erik Duffeler, die oft durch ihren übertrieben wehklagenden Ton die Harmonie der Lieder zerstört. Sonst wäre beispielsweise "No More" ein erstklassiger Song. Aber es geht auch anders. Das gleich darauf folgende "Flame" oder auch "Inside Out" lassen das Potential erahnen, dass in den drei Belgiern schlummert. Der eigentliche Höhepunkt findet sich jedoch auf Position 8 der Tracklist. "My Distance" ist die absolute Krönung des Albums (wenn man mal vom Gesang absieht). Gitarren- und Elektrosound harmonieren hier in perfekter Art und Weise und auch der Indianergesang, der einen in der Mitte des Songs überrascht, gibt dem Stück eine eigene Note. Das dritte Album von This Vale Of Tears braucht Zeit, um sich vollends zu entfalten und entzieht sich bisweilen jeder Beschreibung. Für einen ersten Eindruck sei auf die Homepage der Band verwiesen, auf der man sich einige Tracks anhören kann.