Nun ist es also soweit. Nach der Hegira-Trilogie kommt nun auch die Nyan-Trilogie zu ihrem wohlverdienten Ende. Acht Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Teils "Le Serpent Blanc ~ Le Serpent Rouge" und fünf Jahre nach dem zweiten namens "Les Passages Jumeaux" schließt "L'Unification Des Forces Opposantes" den Reigen mit imposanten, dynamischen Songs. Aber nicht nur musikalisch hat sich das Rad bei This Morn' Omina weiter gedreht, auch personell gab es wieder Veränderungen. So hat Nicolas Van Meirhaeghe aka Sal-Ocin aka Empusae die Band wieder verlassen und Karolus Lerocq kam als neues Mitglied hinzu. Den Sound von This Morn' Omina hat das nicht spürbar verändert bzw. lassen sich die Umgestaltungen auf "L'Unification Des Forces Opposantes" nicht unmittelbar auf Karolus Lerocq zurückführen. Das Doppelalbum bildet eine Art Klimax der vergangenen Veröffentlichungen. Energiegeladene Songs, mit treibenden Rhythmen und Elementen von Ritual, Tribal, Ethno, Industrial, Ambient und ein wenig Techno, verursachen bereits beim bloßen Hören Schweißausbrüche. Nicht auszumalen, was die Songs live für ekstatische Ausbrüche verursachen werden. Hinzu kommt ein ungewohnt vermehrter Einsatz von Sprechgesang, der den Songs einen Hauch von magischen Ritualen verleiht. Neben verschiedenen Weltmusikeinflüssen, die schon immer Bestandteil der Musik von This Morn' Omina waren, fällt vor allem der tief sitzende Groove auf, der selbst den gemächlicheren Passagen einen fesselnden Flow verleiht. Damit steht das Album im krassen Gegensatz zum Vorgänger "Inferno", der wesentlich düsterer und rhythmusärmer war. Der bisher jeder Veröffentlichung von This Morn' Omina anhaftende, spirituelle Hintergrund ist auch auf "L'Unification Des Forces Opposantes" vorhanden. Das Album beschäftigt sich mit dem Thema Reinkarnation. Daher vielleicht auch die euphorische, fast zeremonielle und ausgelassene Stimmung, die auf dem Album vorherrscht. Da wird die Wiedergeburt zur Party. Ob Ditscheridu oder Sitar, ob Trommel oder elektronische Beats, ob Sprechgesang, Sample oder gar richtiger Gesang, egal was This Morn' Omina in die Waagschale werfen, es wird zu einer enigmatischen und gleichzeitig aufwühlenden sowie atemberaubenden Mixtur vereint, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Wer bisher bei This Morn' Omina die dunklere, mehr in Richtung Ambient tendierende Seite bevorzugte, wird mit "L'Unification Des Forces Opposantes" kaum auf seine Kosten kommen. Für alle anderen dagegen dürfte das Doppelalbum zu den Highlights des Jahres zählen. Für das vollendete Vergnügen kann man sich die digitale Version des Albums besorgen, die obendrein noch mit einer extra EP versehen ist, die fünf gekürzte Versionen von Songs des Albums extra für die Clubs enthält.