Das Label Deep Elm Records hätte die Veröffentlichung der spanischen Band This Drama auch wunderbar als robusten Muntermacher bewerben können. Als effektives Mittel zum Beispiel, welches Autofahrer davor bewahrt, auf den letzten zehn, zwanzig Kilometern einer endlos langen Fahrt in einen gefährlichen Sekundenschlaf zu versinken. Denn dieses Album strotzt vor Aggressivität und Angriffsfreude und bäumt sich gegen alles auf, das sich ihm in den Weg stellt. Mit "Tarantula Mata" zieht This Drama, das Quintett, das auf den Kanarischen Inseln beheimatet ist, straff durch, ungeachtet der Gefahr, welcher Eindruck am Ende bleibt. Denn mit ihrem rasanten, aggressiven und gellenden Punk- und Rockgemisch, der immer wieder an Bekanntes aus den 70er-, 80er- und 90er Jahren denken lässt, preschen sie von Titel zu Titel, ohne wirklich Spuren oder etwas Greifbares zu hinterlassen. Dazu kommt ein Frontmann mit ziemlich dünnem Stimmchen, der versucht, sein fehlendes Volumen mit extremem Überschreien zu kompensieren. Das zwingt den Hörenden einerseits in andauernde Anspannung und verlangt ihm hohe Aufmerksamkeit ab, andererseits werden Erwartungen, wie Erinnerungs- und Überraschungsmomente, eine eingängige Melodie oder ein interessanter Text, nicht einmal annähernd erfüllt. Eher noch scheint es, als habe man das von Anfang an aus Sicht der Band ausgeplant. Etwa nach dem Motto: Was, die Musik soll auch noch gefallen? Das kann man schon so machen. Wie viel Erfolg das hat, zeigt sich an anderer Stelle. This Drama sprechen jedenfalls nur einen kleinen Hörerkreis an. Einen, der in erster Linie abgehärtet und sehr sehr aufgeschlossen sein muss.