Nach drei Jahren Abstinenz gibt es von der finnischen Formation um Lauri Ylönen endlich wieder was auf die Ohren. Aufgenommen wurde unter anderem in Helsinki und Nashville, wobei The Rasmus ordentlich Schützenhilfe von Desmond Child bekamen. Dieser dürfte vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Größen wie Kiss, Bon Jovi, Aerosmith und Iggy Pop vielen ein Begriff sein. Mit der neuen Scheibe „Black Roses“ präsentieren The Rasmus den Nachfolger des Hitalbums „Hide From The Sun“. Laut eigener Aussage der Band, ein vierteiliges Konzeptalbum, welches sich vollständig um die Geschichte der Schwarzen Rose dreht. Klingt für den Anfang sehr interessant. Die ersten paar Takte des Openers „Livin’ In A World Without You“ muten zunächst etwas befremdlich an, erinnern sie doch eher an die Kollegen von US 5 oder ähnlich seichtem Boygroup-Pop. Der Eindruck löst sich aber zum Glück recht schnell auf und der Hörer bekommt, was er erwartet: die unverwechselbare Stimme von Sänger Lauri. Auch sonst klingt der Song nach dem typischen The Rasmus-Sound. Dieser zieht sich trotz gegenteiliger Ankündigung bezüglich einer völlig neuen musikalischen Entwicklung auch konsequent durch das gesamte Album. Mit „Ten Black Roses“ haben die Finnen aber definitiv einen Ohrwurm auf die Scheibe gezaubert. Der äußerst einprägsame Chorus ist schwer aus dem Kopf zu bekommen. Ansonsten gibt es wenig Überraschendes auf die Ohren. Die Mehrheit der Songs beruht auf einer ähnlichen bis gleichen Melodieführung. Auch gesanglich gibt es leider sehr wenig Abwechslung und so mutet „Black Roses“ eher als lauwarmer Aufguss der Vorgängeralben an. Keine Kracher, keine umwerfenden Balladen. Songs wie „Run To You“ und „The Fight“ bleiben Ausnahmen, obwohl letzteres eher wie ein schwacher Versuch klingt, die Landsmänner von Sonata Arctica und deren Power Metal nachzuahmen. Fazit: Mit großen Worten angekündigt, mit Spannung erwartet. Nichtsdestotrotz leider recht enttäuschend, bleibt „Black Roses“ ein ordentliches Stück hinter den Erwartungen zurück. Nichts da mit frischem Sound. Die vier Teile des sogenannten Konzeptalbums bleiben größtenteils fraglich bis undurchsichtig, das Artwork mitunter ziemlich einfallslos. Eine Scheibe ausschließlich für treue Fans, so scheint es. Und nur für eben diese.