Es gibt Platten, die ziehen ihre Aufmerksamkeit auf sich ohne einen Ton zuvor gehört zu haben. So war es bei "The psychedlic avengers and the decterian blood empire" als die Promo zur Auswahl stand. Auf dem Cover ist ein typisches Raumschiff aus den 70/80er Jahren abgebildet, welches im Weltraum sicherlich nicht flugfähig wäre, aber dafür um so astethischer wirkt. Da war ich gespannt, welche musikalische Darbietung hinter einem solch schönem Raumschiff steckt. Als ich die Doppel CD wenige Tage später in meinen Händen hielt, schob ich nicht zuerst die CD in meinem Player, sondern blätterte das 16seitige Booklet durch und war sogleich in der Kurzgeschichte "Die Trillernden Kristalle der Unsterblichkeit" vertieft. Klar, wie so oft in Science Fiction geht es darum, dass eine bisher nicht vorhandene Bedrohung dem Universum bevorsteht und ein Mensch zur Errettung hineingezogen wird. Eigentlich nichts Neues, dafür ist aber alles mit netten Ideen und Details angereichert, die einfach die Rahmenhandlung in den Hintergrund schiebt. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass auch in der Geschichte die Musik eine große Rolle und somit blieb mir auch nichts anderes übrig als die CD endlich abzuspielen. Über 40 Projekte/Musiker aus der ganzen Welt (u.a. aus Japan, Finland, USA und natürlich dem Ursprungsort des Projektes Deutschland) haben bei dieser Platte mitgewirkt. Im ersten Moment könnte man meinen, zu viele Köche könnten die Suppe versalzen, aber in diesem Falle ist es nicht so, denn die "Psychelic Avengers" nehmen den Hörer mit auf einer Reise durch ein sehr eigenwilliges klangliches Universum mit. Durch die verschiedenen Einflüsse der mitwirkenden Bands ergibt sich ein sehr stilvoller Mix zwischen psychedelischen Klängen aus den 70ern (wer hätte etwas anderes bei dem Projektnamen erwartet), langen instrumentalen ambientbetonte Passagen, futuristischer elektronischer Musikuntermalung, aber auch rau klingendenen Livemitschnitten, wobei es bei der Laufzeit von 150 Minuten noch sehr viel weiteres zu entdecken gibt. Den Texten sollte man auch sein Gehör schenken, denn wie schon die selbsterklärenden langen Titel der Songs es zeigen, spielt sich eine hörenswerte Geschichte ab, die vor allem aufgrund ihrer abgefahrenen Ideen lebt. "The psychelic avengers and the decterian blood empire" ist ein besonderes Album, dem es gelingt eine eigene klangliche Welt aufzubauen, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen kann, da sie einfach viele Genres streift ohne sich festlegen zu wollen. Vor allem diese Art, sich nicht in eine Schublade stecken, lässt das Album auch beim wiederholten Male nicht ermüdend wirken, sondern man entdeckt immer wieder neue Details. Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Album seine beste Wirkung über Kopfhörer erzielen kann, da man sich vollständig auf die Musik konzentrieren kann. Wer nicht genug von den "Psychedelic Avengers" bekommen kann, findet auf der Homepage weitere Geschichten.