Bereits im letzten Jahr veröffentlichten ‚The Presets’ ihr Erstlingswerk ‚Beams’ Down-Under und ernteten damit die ein oder andere Lorbeere. Eines Tages sah unser deutsche Vorzeige-Jet-Set-DJ, Herr Hell, die Presets live und lockte sie zur Veröffentlichung in Deutschland auf sein Gigolo Label. Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen der neuen englischen Gitarren-Wave-Popper-Fraktion, Daft Punk und Fischerspooner. Electro-Trash-Rock könnte man das Ganze vielleicht betiteln, sofern es diese Schublade nicht eh schon gibt. Die Abwechslung regiert unbestreitbar, denn während ‚Steamworks’, ein dirty vor sich hin stampfendes Instrumetal rein elektronisch zunächst falsche Erwartungen schürt, wird das, um was es wirklich geht, recht schnell bei Songs wie ‚You are the one’ oder ‚Down Down Down’ klar. Aufgemotzte, aufgepitchte Soundscapes mit einem hochgeputschen, die oberen Töne überschlagenden, verzerrt abgemischten Sänger sind auf jeder Indie-Party bestimmt ein willkommener Tanzflächenfüller, dem man sich nur schwer entziehen kann. Aber man kann auch anders, beispielsweise mit dem sehr angenehm relaxten, mit Telespiel-Sounds und Wave-Gitarren ausgestatteten ‚Girl and the Sea’ oder ‚Bad up your Betterness’, das gänzlich gitarrenpoppig anmutet. Wie ein Überbleibsel der Frühwerke des Mr. Oizo hingegen klingt ‚Worms’; sind da Referenzen etwa geplant? Singen darf diesmal, so klingt es jedenfalls, der Computer, den man anscheinend mit malicious code oder ähnlichen Schweinereien auf einen Trip geschickt hat. Wie auch Blur das schon mal gerne mit Ihrer Elevator-Music gemacht haben, beendet der Titel-Track ‚Beams’ das Album auf der Easy-Listening-Ebene. Im Allgemeinen hat Hell ein Händchen beim Signen von Acts für sein Label. Das gilt auch grundsätzlich bei den Presets, allerdings ist zu sagen, dass die Platte mit ihrer ‚Scheiss-auf-die-Leute-wir-machen-was-wir-wollen-Attitüde’ zwar gut gemacht ist, jedoch nicht in die Jahrescharts einsteigen wird oder gar für die Ewigkeit ist. Der Spass am Augenblick ist das primäre Ziel und der ist mit ‚You are the One’ und ‚Down Down Down’, den herausragenden Tracks definitiv gegeben. Der Rest des Albums schließt sich an; erinnern wird man sich später vielleicht noch an die Hälfte der anderen Stücke. Da das Genre nun wirklich nicht festzumachen ist, bleibt's übrigens einfach mal leer...