Es dauert nicht lange, da beginnt bei den Fans einer Band nach dem letzten Albumrelease wieder das ungeduldige Warten auf neues Material. Gut, wenn die Band in der Zeit noch Maxis und EPs veröffentlicht, die mit neuem Material dienen. Nur was, wenn nicht? Da ist es doch schön, wenn ein Jahr später ein Album mit B-Seiten und Raritäten das Licht der Musikwelt erblickt. So geschehen bei The Mission, der britischen Formation um die ehemaligen Sisters of Mercy Mitstreiter Wayne Hussey und Craig Adams. Der "Aura" Nachfolger "Aural Delight" ist ideal für ruhige Winterabende. Mit seiner melancholischen Grundstimmung scheint er wie geschaffen für die kalte ungemütliche Jahreszeit. Den Anfang macht das aufwühlende "Amelia", gefolgt vom rockenden "Even You May Shine" und dem paranoid anmutenden "Spider & the Fly (in the ointment)". Der vierte Song "Sorry...", eine langsame ruhige Ballade, ist einer der Höhepunkte dieses Albums. Mit "Anyone But You" und dem DM-Cover "Never Let Me Down" wird es wieder rockiger und geht auch ziemlich ab. Das verzweifelte "Never Again" und das hypnotisch, ruhige "Melt" sind solide, gut gemachte Songs, ohne jedoch besonders herauszustechen. "Mesmerised (reprise)" jedoch ist wieder ein echter Anspieltipp. Ruhig, langsam und beharrlich frisst er sich in die Gehörgänge, um dort noch ein bisschen zu verweilen. Die nächsten Tracks "Swoon" und "Dragonfly (demo)" sind zwar nicht schlecht, zählen jedoch nicht zu meinen Favoriten. Einzig das Arrangement bei "Dragonfly" und Hussey's Gesang machen noch einen gewissen Charme aus. Der letzte Höhepunkt ist das Elvis(!)-Cover "Can't Help Falling In Love With You" - wirklich gelungen. Auch wenn ich "Aural Delight" nicht an allen Stellen als hundertprozentig gelungen bezeichnen würde, so ist es doch ein Album, das dem Mission-Fan die Wartezeit auf das nächste Album perfekt verkürzen dürfte.