1953: Schwere Überschwemmungen, ausgelöst durch Springflut und Winterstürme, verwüsteten Anfang des Jahrs die Küsten Englands und der Niederlande. Besonders betroffen war Holland. Dort starben mehr als 1800 Menschen, weit über 70.000 wurden obdachlos. Diesem, für Holland traumatischen, Thema nahm sich The [Law-Rah] Collective an, einem musikalischen Projekt um Bauke van der Wal, das aus verschiedenen holländischen Künstlern besteht. The [Law-Rah] Collective haben sich dem Thema auf eine sehr eigene und sensible Weise genähert. Das Album "1953" verzichtet gänzlich auf einen Beat, sondern besteht vielmehr aus im wahrsten Sinne des Wortes, eintönigen Songs. Fast jeder Song fängt dabei eine Impression mit einem Ton ein und hält diesen Ton über die ganze Dauer. Zwischendurch ertönen leichtes Dröhnen und dumpfes Hämmern. Dominiert werden die Songs aber von dem in holländisch gesprochenen Text von Hiekelien Van Den Herik. Die Verse bestehen meist nur aus wenigen Wörtern. Ihr sporadisches Auftreten gepaart mit dem traurigen Thema verleiht dem Album etwas gespenstisches. Wie ein klangliches Monument zerreißen bei "De Storm" auf einmal extrem hohe Töne die Ruhe und tun fast weh nur um bei "Het Water" wieder in das monotone Muster zu verfallen. Ob nur tropfen-ähnlichen Geräusche, Oszillatoren-Gedröhn oder Rauschen, trotz dieser wahrhaft puristischen Auslegung geht "1953" extrem unter die Haut. Spectre hat das Album übrigens in seinem Nautilus-Zyklus veröffentlicht.