Es hätte alles so perfekt sein können. Da schwingen sich die dänischen Horrorpunker The Defectors aus ihren Gräbern, um uns mit neuen Geschichten aus der Gruft zu beglücken und vergessen auf der Hälfte des Weges, warum sie eigentlich auferstanden sind. Aber dazu später mehr. Das Intro "Welcome All Sinners" lässt durch die Stimme des Sprechers unweigerlich an die Rocky Horror Picture Show denken. Doch schon danach bearbeiten die Defectors Bass, Gitarre und Farfisa Orgel in gekonnter und Laune machender Weise. Hinzu kommt ein passend beißender und heulender Gesang und fertig ist der Horrorpunk. Neben Punk beackern die Dänen auch Rock'N'Roll-Nummern und auch das machen sie perfekt. Den Gruselfaktor wirft man aber ab der Mitte des Albums einfach über Bord und versteift sich auf spaßigen Punk, was komplett unverständlich ist. Warum gibt die Band den wohligen Schauer von Songs wie "Creepy Crawl" oder "Dancing Ghouls" einfach auf? Die geknüppelten aber melodischen Nummern auf dem zweiten Teil des Albums sind zwar auch nicht schlecht, aber nur durchschnittlich. Eigentlich seltsam, dass den Defectors so schnell die Luft ausgeht, schließlich haben sie drei Jahre gebraucht, um wieder ein Album auf die Beine zu stellen.