„The Dark Unspoken“ ist ein recht frisches Düster-Wave-Projekt von Darkun, dass bereits seit einigen Jahren Demos mit Dark-Electronic-Tune-Songs in die Szene schmeißt. Laut Bandhomepage wurde erst einmal neues Equipment angeschafft und nun wird richtig durchgestartet. Erstes Resultat dieses Durchstartens ist die mir hier vorliegende Mini-CD namens „Fallen Demon e.p.“. Bei dieser V/Ö handelt es sich um eine handgebrannte CD mit 5 Liedchen drauf. “Step bei Step“ heißt das erste Lied, dass gleich tief, düster und bedrohlich einsteigt – da dröhnen die Boxen. Eine Hoch-Runter-Bedrohungsmelodie, so will ich sie mal nennen, zieht sich durch das ganze Lied und wird von einigen Strings, einem schönen Schlagwerk und einpaar netten Synthieplänkeleien begleitet. Das erzeugt eine schöne Atmosphäre und lädt zum Träumen ein. Nur eines ist leicht störend: die Stimme. Der Gesang wirkt nämlich oft lustlos und sehr düstergekünstelt. Was stimmlich außerdem auffällt ist, dass man hier statt verzerrtem Gebrülle wie bei z.B. Wumpscut, einfach nur ins Mikro haucht bzw. flüstert und darauf Distortionseffekte legt. Das gibt der Musik einen sicherlich unfreiwilligen humoristischen Touch. Vielleicht ist es gewollt, vielleicht wollte man aber einfach nur die Nachbarn nicht stören. „Fallen Demon“, der zweite Titel ist ein harscher böser Song mit Druck nach vorne. Schwachpunkt ist hier ebenfalls wieder der Gesang: Flüsterdistortionsgeschreie und ein Vocoder auf der Stimme der völlig Fehl am Platze ist. „Never Pray“, das nächste Lied, hat einen kleinen Gitarrensample als Hauptmelodie, Sprachsamples als Untermalung und einen bestechenden Drum als Unterstreichung des Ganzen. Das ist sehr geil und macht das Lied so richtig FUNKY! Auch der Flüsterschreigesang ist nicht mehr so schlimm in diesem Lied! Abschließend folgen zwei Mixe des Liedes „Visions Deceased“. Einmal haben wir hier den von „The Dark Unspoken“ selbstgefertigten „Crunch-Mix“ – dieser kommt sehr hart und tanzbar daher – und zum anderen haben wir noch einen Remix der Band „Menichal Servants“, die den bösartigen Darkwave-Knaller zu einer kleinen abgefahrenen Minimalelektronummer verwandelt haben. Nach 5 Liedern findet die EP ihren Abschluss und ich denke, dass man mit den 5 Liedern einen guten Überblick über das Schaffen von Herrn Darkuns „The Dark Unspoken“ gewinnen kann. Die Melodien sind zwar einfach, machen aber Spaß und auch der Sound ist meist gut gewählt. Textlich bewegt man sich grundsätzlich auf sozialkritisch analytischer Basis, was sehr angenehm ist und nicht so klischeebehaftet ist wie das Vampier- und Todesschmerzgenerve anderer Bands aus dem musikalischen Bereich. Nur am Gesang hapert es eben doch sehr. Ein bisschen mehr Eigentständigkeit, ein kleines Quäntchen Mix- u. Mischkönnen sowie eine neue Stimme könnten „The Dark Unspoken“ zukünftig sicher noch interessanter machen. Aber ein Ohr darf man sicherlich schon jetzt riskieren.