Das Electro/Industrial/EBM Projekt The Dark Unspoken meldet sich mit seinem dritten Album – Diode In Your Head? – zurück. Ein bisschen Zeit ist vergangen, 2008 erschien das Vorgängeralbum "Rotten Memories", Zeit, die Darkun und seine Band dafür genutzt haben an neuen Ideen zu arbeiten und zwölf neue Songs für das Album auszuwählen. Dabei herausgekommen ist ein Album mit Momenten, die den Melodien gehören und alten bekannten Schwächen, die die Band noch immer mit sich herumschleppt. Suchte man nach einer Band, die dadurch überrascht, dass die eine Hälfte ihres Albums solide Songs und die andere Hälfte halb gare Songs bereit hält, dann könnte man spontan The Dark Unspoken als Beispiel nennen. Denn ähnlich wie die vorherigen Alben wartet auch ihr neues Album mit einer Handvoll überzeugender und guter Titel auf, während sich die anderen fünf, sechs Titel nah an der Grenze zur Belanglosigkeit befinden. Es ist ein bisschen kurios. Vielleicht auch gerade deswegen, weil man dem Trio so ohne Zweifel abnimmt, dass sie mehr wollen und könnten, als das, was sie letztendlich abliefern. Nicht zuletzt stehen dafür die vielen schönen Melodien, die The Dark Unspoken so gezielt, federleicht, spielerisch oder einnehmend in ihre Songs einbinden. Melodien, die "Won't" Sell Your Will", "Painful Heaven" und "Wild Life" das gewisse Etwas verleihen, ihre Tanzbarkeit unterstreichen und deren Eingängigkeit fördern. Dass es der Gruppe bei vielen anderen Titeln nicht gelingt zu überzeugen, liegt nicht nur allein an der immer noch ungenügenden Soundqualität der Songs. Oft bedienen sich The Dark Unspoken allzu verbrauchter Soundmuster, zeigen zu wenig Eigenständigkeit und können mit ihren Songs nicht auf den Punkt kommen. Es gibt für den Hörer nur wenige Ecken und Kanten, an denen man sich stoßen kann, nur wenige Überraschungen, die dafür sorgen, dass man dran bleibt, dass man nicht gleich wieder vergisst, was man da gerade gehört hat. Vielleicht sollte es mehr von "Ich mache die Maschine"-Titeln geben (Im Booklet steht dazu: "This is our statement against the increasing lack of interest in the meaning of texts"). Titel, die Gesicht zeigen, Charakter haben, die eine Message transportieren – und nebenbei vermerkt: handwerklich, wie hier geschehen, durchaus interessant sind. Da ist noch viel Potenzial, das The Dark Unspoken nutzen kann! Mehr noch: Beim vierten Album endlich nutzen muss!