The Birthday Massacre ist eine noch recht junge Band, die sich 1999 in Toronto, Kanada unter dem Namen Imagica zusammen fand. Ihr geht es nicht nur um die Musik, sondern auch um ein stimmiges Gesamtbild, das sowohl visuelle Eindrücke als auch das Outfit auf der Bühne mit einschließt. Abgerundet wird diese Selbstdarstellung durch eine aufwendig gestaltete Website, die zur damaligen EP "Nothing And Nowhere" ins Leben gerufen wurde. Allein sie ist einen Blick wert! Im Juli diesen Jahres erschien in Kanada die "Violet EP". Um mit dem guten Stück auch international zu landen, hat man sich entschlossen, die EP um vier Stücke von "Nothing And Nowhere" zu ergänzen und ein Album daraus zu machen. Damit war "Violet" geboren und ist nun bereit, die Gothic-Gemeinde weltweit zu erobern. The Birthday Massacre bearbeiten ein sehr weites musikalisches Feld, auch wenn das auf den ersten Blick nicht sofort auffällt. Von 80er-Pop und Wave, über Gothic-Rock bis hin zu Metal und Punk ist alles dabei. Die verschiedenen Stile werden gekonnt zu einer melodischen Einheit verpackt. Heraus kommt ein Ohrwurm nach dem anderen. Angeführt wird dieses musikalische Wunderland von Frontfrau Chibi, die dem Ganzen noch einen drauf setzt und mit ihrer Stimme The Birthday Massacre einen Stemple aufdrückt. Mal mädchenhaft und niedlich, mal betörend oder einfach nur wild, Chibi dirigiert, wo es hingehen soll. "Lovers End" klingt beispielsweise stark nach Metal mit düsterem und kraftvollen Sound. Im folgenden "Happy Birthday" wechseln sich dann schon beschwingte Strophen mit derben Refrains ab. Mit "Horror Show" geht es auf einmal ab zum Pop. Hier klingen ganz stark die 80er durch, was die Musik nur noch sympathischer macht. Einer der Höhepunkte des Albums ist unumstritten "Blue", das mit harten Horrorstrophen und zauberhaftem Refrain sicher jeden begeistern wird. Einen Kritikpunkt muss sich das Album aber dennoch gefallen lassen. Trotz der vielen Orhwürmer, den satten Gitarren und schönen Keyboardklängen fehlen "Violet" ein wenig die Ecken und Kanten. The Birthday Massacre haben ihr Debütalbum derart glatt gebügelt, dass es schon fast erschreckend ist, wie eingängig die Songs daher kommen. Aber warum nicht? "Violet" ist mit Sicherheit eines der überzeugendsten Alben des Gothic-Genres dieses Jahr und erhält eine absolute Reinhörempfehlung!