Mit ihrer ersten europäischen Veröffentlichung versuchen „The Azoic“ jetzt auch den europäischen Kontinent mit ihrer Musik zu erobern. Immerhin gibt es das amerikanische Duo, bestehend aus Mastermind Steve Laskarides und Sängerin Kristy Venrick, schon seit 1996 und das nicht minder erfolgreich. Spätestens seit ihrem Album „Forward“ (2001), das von den Kritikern der Szene hoch gelobt wurde, sind „The Azoic“ in den USA ein Name. In Deutschland steht nun seit dem 02.Februar das Werk „Forward + Conflict“ in den Plattenläden. Dieses Release besteht aus ihrem Album „Forward“ und der Maxi Single „Conflict“ mit zusätzlichem unveröffentlichtem Material. Und das Album beginnt gleich richtig fett. Zwei geniale „Conflict“-Mixe lassen mein Herz höher schlagen. Treibende Beats, eindringliche Melodien und eine kräftige, leidenschaftliche weibliche Stimme, die selbst dieser Mauer aus powervoller Musik standhält.

Warum haben uns „The Azoic“ so lange warten lassen? Ungeschlagen ist der CombiChrist Mix. Aber ehrlich gesagt, habe ich auch (noch) nichts Schlechtes von dem neuen Projekt Andy LaPleguas (Icon of Coil) gehört. Weiter geht es etwas melodiöser und gefühlvoller, was der Eingänglichkeit der Songs keinen Abbruch tut. „Progression“ war mir vorher schon bekannt und ein gern gehörter Song. Einer gefühlvollen Klaviereinleitung folgt ein ausdrucksvoller und von Kristy wunderbar interpretierter Song. Das geht schon mal unter die Hand. Mein Anspieltipp Nr.2 (nach dem fetten CombiChrist Remix von „Conflict“). Mit „Not Justified“ folgt ein Song, der erkennen lässt, dass auch VNV Nation Einfluss auf die Musik der zwei Amerikaner hatten. Ebenso wie bei „Evolution“ eine Ähnlichkeit mit Funker Vogt nicht ganz zu leugnen ist. Aber wenn wir mal ehrlich sind es, gibt es ja immer irgendwo ein paar Ähnlichkeiten. Das lässt sich nun einmal bei dem beschränkten Notenrepertoire nicht vermeiden. Die Songs sind deswegen nicht minder gut.

Mit „Redemption“ gelangen wir zu meinem dritten Anspieltipp. Ein von hämmernden Beats getriebenen Rhythmus bohrt sich in mein Ohr. Kristys kühle, jedoch verführerische Stimme bringt mich mal wieder zum Schwärmen. Der Song knallt noch einmal richtig, bevor es dann etwas poppiger und ruhiger wird. „Lost“ und der „ Conflict“-Remix von Negative Format passen noch gut in das musikalisch fesselnde Gesamtwerk, wogegen Track 11_“Not Justified“ by MadeBelief und Track 12_“Conflict“ by Iris mich auch schon das ein oder andere Mal zum Drücken der Skip Taste bewegt haben. Mit „Harsh Realitiy“ beweisen „The Azoic“ noch einmal, dass sie auch mit ihren ruhigeren Songs überzeugen können. Ein eingängiger Refrain und Kristys ausdrucksstarke Stimme geben dem Song seinen Reiz. Zum Schluss kommt noch einmal richtig Schwung in die CD. Vor allem der letzte Track - der God Module Mix von „Progression“ - sorgt dafür, dass sich das Album am Ende nicht in ruhigen Klängen verliert. Die typischen God Module Klänge lassen kaum noch Ähnlichkeit mit dem gefühlvollen Original erkennen, was den Song aber nicht weniger interessant macht.

„The Azoic“ liegen mit ihrem Release im Bereich des Electronic Dance Beat mit Einflüssen von EBM und ElectroPop. „Forward + Conflict“ steht vor allem für mitreißende Beats und Melodien, die geprägt sind von den eingängigen Refrains und Kristys kühler und feminin verführerischer Stimme. Eine CD in die man unbedingt mal reinhören sollte und sicher viel Freude dabei hat. Und das Beste kommt zum Schluss: das ist nämlich eindeutig der Preis für dieses 76 (!) minütige Werk. Schon zum E.P. Preis könnt ihr euch die Platte holen. Worauf wartet ihr noch??