Willkommen auf einer kleinen Zeitreise zurück in die 70er, willkommen auf der Reise in Rockgefilde, die Papa zum schmunzeln bringen und die Mama immer noch nicht gefallen. Aus den Niederlanden kommen die Herren des Aurora Projekts und Progressiv Rock/Metal der nostalgischen Art erwarten den Hörer auf dem bereits Ende 2005 erschienenen Debut. Die Band selbst, die sich 1999 bei einer Runde Magic:The Gathering zusammenfand (Echte Kerle mit echten Hobbies und echter Liebe zur Musik), arbeitet seitdem an neuen Material, „Unspoken Words“ ist aber ihr bisher einziges Release. Auf ihrer musikalischen Aliensuche darf der Hörer teilhaben an zeitloser Musik, die immer wieder an alte Recken erinnert (Pink Floyd, Barcley James Harvest) aber durch metallischere Einspielungen mit härterem Riffung auch ab und an an Dream Theater. Diese Vergleiche sollen nicht abwerten oder die Erwartung schüren, die Fans der eben genannten Bands an solche Releases haben : nur muss die CD ja irgendwie verglichen werden. Abwechslungsreich ist dieses Album, ständige Breaks, hauchzarte Melosdien, Keyboardsphären, Orgelintermezzi und Gitarrensoli, kurz, das volle Brett dieser Spielart wird ausgefahren. Dabei gelingt es der Band auf ihrem Debut scheinbar spielend, diese hohen Anforderungen an den Hörer so schön zu verpacken und schmackhaft zu machen, daß selbst Leute, die sich nicht so sehr mit progressiven Klängen befassen weil es ihnen zu anstrengend ist, immer wieder schöne Momente erleben werden. Leichte Kost ist es zwar definitiv nicht, aber gut gemachte. Positiv fällt auch der Gesang auf, der einerseits wunderbar durch die vertrackten melodien führt und immer wieder eigene Akzente setzen kann, sich aber andererseits durch eine sympathische Zurückhaltung auszeichnet. Die Produktion steht der musikalischen Qualität im nichts nach, alles erschallt glasklar, jedes Instrument ist gut ausgesteuert – so wie es eben auch bei dieser Spielart des Rock/Metal sein sollte. The Aurora Projekt haben in jedem Fall ein sehr schönes Debut herausgebracht, das Fans dieser Musikrichtung verzücken könnte. Bei dieser Zielgruppe wird es aber auch bleiben, denn so schön die Melodien sind, Menschen die Progressiv Rock nicht mögen werden auf lange sich auch nicht ihre Meinung ändern, egal wie gelungen die Scheibe ist.