Angriffslustig, biestig und längst bereit für die Clubs sind Terrorfrequenz und sie reißen mitten hinein in die Seele.

Spürst du den Wahnsinn in dir aufkeimen, als Gefühl, das du bald nicht mehr bändigen kannst? Erdrückt dich alles von allen Seiten? Wir starten mit „Burnout“ und erklärend wird die erzählt, was es auf sich hat mit dem Stress, den Depressionen, dem Zwang und der Versklavung des eigenen Ichs. Das Burnout ist nah. Die Elektronik wächst an und schließlich sind die Erklärungen nur noch Worteinwürfe. „Synthetisch“ folgt als gedankliche Fortsetzung, reitend forsch und zunächst gedämpft. Die Beats nehmen zu. Stark verwaschen und biestig holt dich die Stimme ein. „.. ich bin ein Mensch… doch dieser Mensch erfüllt nur seinen Zweck…“ Hoch pulsiert es auf den stetigen Schlägen. Bist du nur da, um zu funktionieren? „Yin und Yang“ schließt forsch und trippelnd mit harten Schlägen und flottem Ticken an. Ist das nicht alles scheinheilig? Ist es nicht nur noch Mittel zum Zweck? Brich aus, aus gibt kein Weinen mehr! „… mein Gegenpol… wir sind wie Yin und Yang. Ich jage dich, doch das ist erst der Anfang…“ Bist du bereit für das dunkle Ritual, das mit dem Klang der Orgel eingeläutet wird? Es folgt „Bluthochzeit“. Leiernd klingt der letzte Ton der Orgel aus, wandelt sich und schließlich wird es reitend, Beat-bestimmt und stimmlich biestig. „… wir sind die Kinder der Dunkelheit. Wir feiern heute Bluthochzeit…“ Das Blut rinnt durch deine Hände und sie ist längst erblasst. „.. wir bekommen nie genug, wenn die Gier erwacht…“ Lauernd und schleichend und mit einem Flüstern auf markanten Schlägen steigt die „Zeit“ ein. Sie kontrolliert dich. Sie raubt dir den Atem. Die Zeit ist unaufhaltsam. Forsch reitend und teils metallisch geschlagen geht es voran. „… es ist das Ticken, das uns in den Wahnsinn treibt…“ Ein hoher Ton begleitet das Voranschreiten verhängnisvoll. Und keiner gibt uns die Zeit zurück. „Ketten der Seele“ wirft einen Blick in das tiefe Loch des Selbst. Du hörst den Donner grollen, ehe der Sound sich verspielt, fast zärtlich wandelt, fast wie ein hohes, liebliches Glockenspiel – der Kontrast zum Elend, deinem Wahnsinnskreis. „… du stehst am Abgrund deines Lebens… allein, immer weiter…“ Hör die Erzählung der Stimme! Die Beats sind wie dein Herzschlag und dann wird sich biestig vereint. „.. Ketten der Seele, das aussichtlose Sein,… Ketten der Seele, die Welt stürzt auf mich ein. „Bestie Mensch“ folgt wieder forsch, wabernd und mit flotten Schlägen. Stark bearbeitet ist das Biest, das die Abgründe der Menschheit beleuchtet, Untaten, versteckt hinter der Religion, der eigenen Überzeugung. Provokant und mit Schlagkraft schließt „Elektroarsch“ an, knackig markant und pulsierend. Die Synthelektronik treibt. Die biestigen Einwürfe stehen denen der PC-Stimme gegenüber. Die nächste „Bluthochzeit“-Version präsentiert sich reitend, verwaschen und chillig. Und den Schluss macht die nächste Variante von „Zeit“, startet mit dem verhängnisvollen raschen Ticken und schräger Elektronik. Die Schläge sind ein Schreiten, sie schreiten wie die Zeiger der Uhr, ehe das Biest ausruft. Die Zeit, verdammt die Zeit!

Obwohl ich ja eher ein Fan der sanfteren Töne bin, haben Terrorfrequenz mich mit ihren Titeln schon gepackt und textlich steckt auf jeden Fall auch viel Tiefe in dem, was da turbulent und gewaltig dargeboten wird.

 

13.11.2020

 

Sonic-X

 

https://www.terrorfrequenz.com

 

01. Burnout (Intro Edit)
02. Synthetisch
03. Yin und Yang
04. Bluthochzeit
05. Zeit
06. Ketten der Seele (Video Edit 2.0)
07. Bestie Mensch (SysnthAttack Remix)
08. Elektroarsch (BodyHarvest Cover feat. Mangler)
09. Bluthochzeit (Novastorm Remix)
10. Zeit (Faktor 239 Remix feat. Tomte)