Ein Mann und seine Gitarre. Im Falle von Christopher Walton ist es die Bassgitarre, die er für sein Projekt TenHornedBeast ausgepackt hat und die auf seinem neuen Album für eine desperate Stimmung sorgt. "Hunts & Wars" heißt dieses Album, das auf eine dreijährige Entstehungsgeschichte zurückschauen kann. Ein Blick auf das von Kevin Yuen gestaltete Cover lässt erahnen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Inspirationsquelle für "Hunts & Wars" lieferte nämlich das Celtic Frost Album "To Mega Therion", das wiederum von Robert Ervin Howard inspiriert wurde. Howard war ein Low Fantasy Autor und schuf Abenteuergeschichten wie die um Conan den Cimmerier oder Kull von Atlantis. Er stand zudem mit H. P. Lovecraft in Kontakt, was wiederum Auswirkungen auf seine Geschichten hatte. Wie passen nun Bassgitarre, Howards Geschichten und die für TenHornedBeast typischen Drones zusammen? Aus heutiger Sicht zählen Howards Romane, wie schon seine Einordnung in die Low Fantasy zeigt, nicht zur großen Weltliteratur. Und dennoch hat er dort merkliche Spuren hinterlassen. TenHornedBeast suchte sich für sein neues Album nun genau die Aspekte heraus, die nicht mehr so ganz zur heutigen Literatur und Sichtweise passen wollen, wie etwa das Heldentum, bei dem noch der Stahl des Schwertes den Ton angibt. Das Thema hat unweigerlich groteske Züge, was aber auch durchaus beabsichtigt ist. Und das führt uns nun wieder zur Bassgitarre zurück. Die benutzt TenHornedBeast insbesondere, um einerseits einen zusätzlichen rauen Ton zu seinen Drones zu erzeugen, andererseits um durch wiederholtes Zupfen eine gewisse Hoffnungslosigkeit auszudrücken. Da darf dann auch mal eine verzerrte E-Gitarre mit einsteigen. Für die richtige Kriegsstimmung sorgt das spärlich genutzte Schlagzeug mit martialischen Trommel- und Beckenschlägen. Natürlich wabern dazu doomige Drones durch den Äther und verstärken Finsternis und Trostlosigkeit. Beim zweiten Song "Hilnaric" gibt es sogar Vogelgezwitscher und Synthies zu hören, die wie eine Flöte klingen. Ansonsten wird "Hunts & Wars" entweder vom Zusammenspiel von Drones und Bassgitarre beherrscht oder von bedrückenden Klängen. Die trostlose Atmosphäre bleibt dabei immer gewahrt. Das Album findet seinen Höhepunkt im letzten Song, dem Titelstück. Über knapp 20 Minuten wird der Hörer mit hohen Tönen, Gitarrenfeedback und der obligatorischen Bassgitarre gequält. Das klingt zwar alles schön düster, aber irgendwann wird es dann doch etwas langweilig. Aber trotz dieser kleinen Schwäche am Ende ist das neue Album von TenHornedBeast ein überzeugendes Stück Düster-Musik geworden.