Die folgende Einleitung findet sich in drei Kritiken wieder:

Der aus der Ukraine stammende und heute in den USA lebende Markov Soroka ist umtriebig und arbeitet gerne alleine. Die Projekte Tchornobog, Aureole und Drown (ehemals Slow) sind seine aktuellen Spielwiesen und auch wenn er sich bei der Präsentation z.B. von Tchornobog mit anderen Musikern auf der Bühne tummelt, so sind die bisherigen Alben allesamt von ihm alleine eingespielt. Ob es nun unbedingt notwendig ist, drei parallele Namen in doch zumindest recht ähnlichen musikalischen Gefilden zu führen, kann jeder für sich beantworten - jedoch kann man dem mit 24 Jahren noch recht jungen Mann zumindest ein hohes Maß an Konsequenz und Ambition attestieren. 2019 nun wechselte er mit allen drei Projekten zu Prophecy, die fast alle regulären Alben neu auflegten (bis auf Aureoles 'Aurora borealis'). Und hier beginnt also die eigentliche Kritik zu:

Tchornobog. Ein wüster Name, der "schwarze Gott" im Ukrainischen. Ein alptraumgleiches und extrem aufwendiges Coverartwork, das aus dem Masse durch die mühevolle Umsetzung und die eigenwillige Symbolik heraus sticht und für mich den besten Teil des Albums darstellt. 2017 erstmals erschienen konnte die Platte für einiges an positiven Feedback sorgen. Da Markov Soroka meinen Geschmack auf diesem Album aber größtenteils nicht wirklich trifft, belasse ich es bei einer kurzen Beschreibung: Vier monumentale Stücke brodeln da in einer wüsten Ursuppe aus Death, Black und Doom Metal, wobei ersterer die Oberhand behält. Hier geht es nicht um ein Beeindrucken des Hörers, hier wollen keine Melodien ins Gehirn eingebrannt werden, hier wird nicht mitgesungen. Tchornobog, ein Album, an dem Markov Soroka laut eigener Aussage seit seinem 14ten Lebensjahr und damit insgesamt 8 Jahre bastelte, ist ein wütender Moloch, der jazzige Elemente, unterschiedlichste Instrumente und finster-ungreifbare Ambientparts verschlungen hat und sie über dem Hörer auskotzt. Ja, es gab schon Bands, die das noch zermürbender hinbekommen haben, aber extremer geht es eben immer und mir reicht Tchornobog, um zu wissen, dass ich auch im extremen Metal nicht die Wut um der Wut Willen schätze.

Ich finde keinerlei Zugang zu dieser vor sich hin rumpelnden Finsternis, obschon ich eher melodiebefreite und wütende Walzen à la Urfausts 'Meditatum' durchaus schätzen kann, aber Tchornobog weckt zu keinem Zeitpunkt mein Interesse. Es zieht gut eingespielt und deutlich mühevoll zusammengefügt an mir vorbei, ab und an finden sich nette Momente aber alles in allem lassen mich die Klänge kalt. Das soll aber nicht heißen, dass man hier nicht fündig wird - sonst wäre das Feedback der Presse 2017 nicht mehrheitlich positiv gewesen. Geschmackssache eben.