Alfa Matrix hat für "Elektronik Blakc Mess" von Tamtrum ein außergewöhnliches Veröffentlichungsdatum ausgewählt, nämlich den 6.6.2006, denn an diesem Tag soll(te) die Welt untergehen. Vom belgischen Label wird diese französische EBM Formation als "Enfant Terrible" dargestellt und ich war gespannt, was diese zu bieten hat. Der Beginn ist sehr vielversprechend: Vocals von "Rose Hreidmarr"(dem Ex-Frontmann der französischen Black Metal Band "Aneroxia Nervosa") und krachende harte Beats, eine gelungene Symbiose zwischen Black Metal und EBM, die es nur selten zu hören gibt. Doch es handelt sich um den einzigen Track, in denen Tamtrum mit den zwei Genres gekonnt spielen. "The world you live in" bewegt sich schon in den traditionellen EBM Bereich, verzerrte Vocals mit schnellen kompromisslose Beats, die ihre Wirkung am besten auf der Tanzfläche erzielen. Bei "My Fall" wird die Aggressivität heruntergeschraubt und Tamtrum überzeugt mit einem Track, der dem "Future Pop" Bereich zuzuschreiben ist. Lang anhaltende Akkorde, langsame Beats, ohrwurmtaugliche Melodie und französische Vocals verschaffen dem Hörer eine kleine Verschnaufpause, bis es wieder mit dem üblichen Tempo weitergeht. Mit "Terrorissmo (my apokalypse)" lassen Tamtrum eine Apokalypse auf den Hörer los, die von monotonen Beats und den sehr düster gehaltenen Vocals zu den härtesten Tracks des Albums zählt. Aufgrund der Teilnahme von "Rose Hreidmarr" erwartete ich eine Mischung aus Black Metal und EBM, die ich aber leider nur auf dem ersten Titel fand. Tracks wie "Abort the pope" boten mir zwar gute Musik, aber mit Texten, die bei mir nur ein müdes Lächeln hervorrufen konnten und nicht provozierend wirkten. Der Hörgenuss des Albums wurde auch durch den gehäuften Einsatz von Würggeräuschen in verschiedenen Tracks getrübt, die beim ersten Hören noch ganz nett erscheinen, aber bei wiederholtem Hören einfach nerven. Obwohl ich Tamtrum sicherlich nicht als "Enfant terrible" bezeichnen würde, empfehle ich "Elektronic Blakc Mess" all denjenigen, die ein Album mit vielen tanzbaren Tracks im Stil von Hocico suchen (vor allem orientierten sich die Franzosen eher an die früheren Alben der Mexikaner, wie "Sangre Hirviente"). Mal von dem wirklich gelungenem "In a little skull box", weist das Album noch mehrere gute Tracks auf, wie z.B. "Heteroïne" oder "Cujus animam gementem" usw. Weiterhin beweisen sie, dass die französische Sprache nicht nur für "Soft-Pop" zu gebrauchen ist, sondern auch gut zu elektronischen harten Beats passt. Übrigens gibt es auch eine Box von "Elektronik Blakc Mess", die u.a. eine Kollaboration mit "Punish Yourself" und Remixe von Bands wie "Combichrist", "Unter Null", "Grendel" usw. beinhaltet. Zusätzlich gibt es noch zwei Livevideos, ein Anstecker und auch einem "Vatican approved" Kondom. Natürlich ist die Box auf 666 Stück limitiert.