Dass Tamoto diesen Song als zweite Single aus dem Album „Clemenza“ auskoppeln, überrascht ein bisschen. Taktisch war abzusehen, dass nach dem soliden Rock-Hammer „Beware“ was eher balladeskes zu erwarten sein wird. Aber auch da ist „On my mind“ aus meiner Sicht nicht unbedingt die erste Wahl – was im Fall von Tamoto aber nichts anders heißt, als dass ich nur die zweitbeste Wertung abzugeben bereit bin. Also genug drumherum gelabert und lieber ein paar Sätze zum Song. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist „On My Mind“ textlich was fürs Gemüt. Was die Mucke angeht, muss man ein bisschen zwischen den beiden angebotenen Varianten unterscheiden, denn es gibt eine „single version“ und eine „album version“, wobei mir die Album-Variante besser gefällt. Die ist etwas slower angelegt als die flotte Singlefassung, kommt mit einer bluesigen Gitarre rüber und lässt Sänger Markus Gumball alle Zeit, den sexy Funk aus seiner sensationellen Stimme herauszukitzeln. Die Single Version geht, dem Song auch inhaltlich aus meiner Sicht unangemessen, voll auf Tempo. Da klingt alles ein bisschen hektisch, aber vielleicht ist das der Tribut an das geschwindigkeitshörige VIVA-Durchschnittspublikum, wer weiß. Anyway ist „On My Mind“ ein solider Song der Marke Liebeslied, wen das nicht abschreckt, kann ja mal reinhören.