Nach fast zwei Jahren, nach "Geneticide", melden sich Anthony Mather, Jay Taylor und Marco Gruhn alias Tactical Sekt mit "Syncope" zurück und lassen es einmal mehr wieder krachen und wummern. Das zweite Album der amerikanisch-englisch-deutschen Formation erschien als limitierte Doppel-CD, d.h. 12 Tracks plus einer Bonus-CD die zusätzliche acht Titel umfasst. Leider sind die Chancen auf eine von 2000 Stück zum jetzigen Zeitpunkt schon nur noch minimal, bzw. die limitierten CD’s restlos vergriffen. "Syncope" bietet mit einer Spielzeit von 67 Minuten, gnadenlose Power gekennzeichnet durch den typischen Tactical Sekt Sound und der Komplexität. Themen wie der 11. September und das Massaker von Beslan werden musikalisch aufgearbeitet und mahnend und brachial dem Publikum um die Ohren geschmettert. Fast durchgängig präsentieren uns Tactical Sekt clubtaugliche und tanzflächensprengende Titel im EBM-Gewand, mit starken Melodien und den typisch verzerrten Vocals. Bei diesem Release gibt es scheinbar keinen Mittelweg. Ist man einmal gefesselt findet man Gefallen an der gesamten Produktion. Findet man keinen Zugang, oder für sich das gewisse Etwas wird "Syncope" durchschnittlich ausfallen. Einige Hervorhebungen: "Awaken The Ghost (Final Awakening)" fegt aggressiv und wuchtig über die Fläche und ändert oft die Struktur, sodass keine Langeweile auftaucht. "Waiting For The World To End", donnert mit starken Bässen, treibenden Linien und zeigt sich überaus flexibel. Helle und straffe Synth's, das eingängig melodische Treiben und die Bässe dominieren den Kracher "Bring Me Violence", welches ganz arg nach Ohrwurm schreit! Tanzbar, abwechslungsreich und dynamisch ertönen auch: "Chosen One", der Titeltrack selbst und das anfangs dunkel brodelnde "Dark Skies". Zwei weitere Kracher sind das eingängig-melodische "Not Entertained" und das heftige, technoide "Beslan". Die Bonus-CD enthält acht unveröffentlichte Tracks, die allesamt das Niveau der ersten CD halten können. Es kann weiter getanzt, gestampft und sich gefreut werden. Tactical Sekt scheinen noch allerhand im Ärmel zu haben und lassen an Kreativität nicht nach. "Dead Bodies" und "Siege Engine" stechen hier hervor. Dass es keinen Remix, keine Lyrics im Booklet und auch keine weiteren Anreize für das Auge gibt, finde ich allerdings schade. Ansonsten: ganz klare Kaufempfehlung ohne Einschränkungen.