Syrian ist ein italienisches Synthpop-Duo, das mit "De-Synchronized (European Edition)" sein Debüt in Deutschland bzw. Europa gibt. Ob der Name etwas mit Syrien zu tun hat, müsste man die Beiden (Andylab und Voyager) mal fragen. Syrisch klingt an dem Album auf jeden Fall nichts, stattdessen gibt es Synthpop in Reinkultur. Jedoch keinesfalls 08-15 sondern mit melodiösen Anleihen an VNV Nation, Angels & Agony oder auch Colony 5 und Electro-Sequenzer-Spuren versehen. Die Stimme ist auch, zumindest etwas, markanter als bei anderen Bands dieses Genres. Jedoch klingen einige Titel durch den typischen Synthpop-Gesang etwas weichgespült, so dass manchmal der letzte Kick fehlt. Gleich beim ersten Song "She Is The Dark" erklingen kurzzeitig italienische Worte. So gesehen wären ein paar weitere Strophen und Refrains in dieser Sprache ganz nett gewesen, denn so ist doch öfter zu hören, dass da ein Ausländer englisch singt. Außerdem hätte die CD dadurch ein paar zusätzliche Italo-Pop-Einflüsse gehabt, die der Szene vielleicht gar nicht so schlecht stehen würden. Ein starkes Stück präsentiert Syrian zu Beginn mit "No Atmosphere". Der Titel ist auch schon als Maxi erschienen (bei A Different Drum) und in zwei weiteren Mixen auf der CD vertreten. Der Single-Mix beginnt allerdings so, als ob der Titel bereits eine Weile läuft – einfach Aufnahme beim schon laufenden Original gedrückt. Nichtsdestotrotz - tanzbar, melodiös, ein Refrain, der sofort im Ohr hängen bleibt und damit auch absolut clubtauglich. Ebenfalls in die Club-Richtung gehen "Wasted Years", "Now Is Forever" oder auch "Vega Velocity", welches im "Voyager Mix" noch etwas mehr Rumms hat. Sehr attraktiv sind auch die beiden ruhigen Stücke "Vision" und "Starless". "Vision" groovt sich im 4-on-the-floor-Beat langsam aber stetig wunderschön melodig ans Ende, was bei mehrmaligem Hören immer eher kommt. Das würde im Club auf jeden Fall sehr gut ankommen. "Starless" ist eine schöne, elektronisch melodische Ballade, die selbst nach dem 3. oder 4. Durchlauf immer noch zum Innehalten und nicht zum Skippen zum nächsten Uptempo-Clubhit verleitet. Als letztes sei noch der eher Album-untypische Instrumental-Titel "Nova 3001" erwähnt, der mit seinen 1:43 min Länge trotz seiner Andersartigkeit zu kurz erscheint, weil er zeigt, was Syrian abseits der gesungen Titel noch anbieten können. Alles in Allem in starkes Debüt, das die Lust am Synthpop wieder aufleben lässt.