Transneptunische Objekte sind sind Himmelskörper, die sich außerhalb der Umlaufbahn von Neptun um die Sonne bewegen. Dies muss als kurze Einleitung erst mal reichen, denn ausführlich darauf einzugehen würde den Rahmen dieses Reviews sicherlich sprengen. Ein interessantes Thema und wirklich beeindruckendes Konzept, mit welchen sich Syntech auf seiner EP, die mit 42 Minuten fast schon Albumlänge hat, beschäftigt. Jeder der insgesamt 8 Tracks bezieht sich auf einen eigenes transneptunisches Objekt und trägt als Titel auch dessen Namen. Also eigentlich eine entspannte Reise durch den Weltraum zu den transneptunischen Zwergplaneten, denn Weltraumreisen werden ja meistens mit ruhigen und sphärischen Klängen unterlegt um die kosmische Weite und das Unendliche des Alls zu verdeutlichen. Syntech aber bedient sich nahezu komplett anderer musikalischer Elemente um sich auf diese Reise zu begeben. Drum and Bass und Breakbeat begleiten den Flug genauso wie Tribalbeats und verzerrte Loops, also eigentlich alles Elemente, die man so nicht erwartet hätte. Alle Rhythmen sind zwar meistens vordergründig, wirken aber dennoch nicht aufdringlich oder überladen. Kosmische Objekte die so dermaßen weit entfernt sind, wirken alleine schon durch die pure Vorstellung dass man sie niemals begreifen kann, majestätisch und vollkommen einzigartig. Dieses Bild beschreibt Syntech mit düsteren Flächen, tiefen Bässen und fantastischen Melodien, die so fragil und sphärisch scheinen, dass sie beinahe im Spektrum des Sounds zu verschwinden drohen, aber trotzdem präsent und wahrnehmbar sind und dem Gesamtklang damit eben genau diese Tiefe und Unendlichkeit verleiht, die das Weltall ausstrahlt. Wir alle kennen die Bilder ferner Galaxien, die hell strahlen und so bunt wirken, als ob sich jede erdenkliche Farbe dort wiederfinden würde. Syntech beschreibt, dass diese ergreifenden und wunderschön wirkenden Bilder durchaus düster und kalt sein können, ohne aber auch nur einen Hauch von Ihrem Reiz und ihrer Anmut zu verlieren.