Oho, Hands Productions verspricht mit dem Debütalbum von Syntech Musik der Marke Tribal Industrial Electro. Das ist Musik, wie man sie eigentlich eher aus Belgien von This Morn' Omina, Empusae oder Tzolk'in gewohnt ist. Erste Zweifel könnten aufkommen, wenn man sieht, dass hinter Syntech gar kein Unbekannter steht, sondern Steffen Lehmann, der durch sein Industrial/Noise-Projekt Greyhound von sich reden machte. Zweifel deshalb, weil Greyhound für brachiale elektronische Musik steht und Tribal da wenig ins Konzept passt. Aber es haben ja schon die verschiedensten Künstler die vielen Herzen, die in ihrer Brust wohnen, in mehreren Projekten zum Ausdruck gebracht. Da ist Steffen Lehmann in bester Gesellschaft und so weit entfernt von Greyhound, wie man vermuten könnte, ist Syntech auch nicht. Denn die Label-Beschreibung mit Tribal Industrial Electro stimmt voll und ganz. Syntech hat die Tribal Groove Machine angeworfen. Die Rhythmen gehen sofort ins Blut und bringen selbiges zum Kochen. Die Trommeln, Congas, Djembés oder Steel Drums, die man zu hören glaubt, werden mit industriellem Scheppern und noisigem Rauschen angereichert und mit ordentlichem Bums versehen. Fertig ist der Syntech-Tribal-Mix. Steffen Lehmann konnte anscheinend gar nicht mehr aufhören, denn die CD ist vollgepackt bis zum Rand. Da sich viele Passagen der Songs in scheinbaren Wiederholungsschleifen befinden, ergeben sich daraus ein Nach- und ein Vorteil. Der Nachteil besteht in einer allgemeinen Ähnlichkeit vieler Songs, die vielleicht sogar beabsichtigt ist. Der Vorteil ist nämlich die dadurch hervorgerufene, hypnotische Wirkung des Albums, die gerade durch die vielen Wiederholungen gefördert wird. Also nichts wie hinein in diesen vor Bass bebenden, modernen Voodoo-Zauber.