Synapscape waren schon immer für außergewöhnliche Musik bekannt. Als Meister der harten und stark verzerrten Töne haben sich Tim Kniep und Philipp Münch diesmal fünf Songs von Centrozoon vorgenommen und neu interpretiert. Das Duo Centrozoon (Markus Reuter, Bernhard Woestheinrich) startete vor acht Jahren, um sich experimentellen Improvisationen zu widmen. Um den gegenwärtigen Inspirationsfluss zu verspüren, erschaffen sie ihre Musik stets aus einem Guss ohne große Nacharbeiten. Centrozoon konzentrieren sich in ihrer Musik auf manipulierte Gitarrensounds und Synthesizer, um daraus ihre eigene Kreationen zu formen, die sich ungefähr zwischen Techno, Tribal und Pop bewegen. Zusammen mit Sänger Tim Bowness und den von Synapscape erzeugten Variationen entstand die EP "Hands On Centrozoon". Ohne zu wissen, wer hinter dieser EP steckt, würde man Synapscape nicht unbedingt als Miturheber der auf der EP befindlichen Töne erkennen. "Hands On Centrozoon" beginnt mit "Pop Killer" sehr verhalten und schon dieser Track ist fast zu strukturiert und melodisch im Gegensatz zu dem, was man sonst von Synapscape gewohnt ist. Ohne Gesang, ohne starke Verzerrungen, trotzdem sehr rhythmusbetont und mit stets wiederkehrender Melodie ist dieser Song zwar, generell gesehen, nicht unbedingt Aufsehen erregend, führt aber gut in das ein, was einen auf der EP sonst noch erwartet. Denn gleich der nächste Track, "Girl Of The Week", imponiert mit dickem Beat und verzerrtem Gesang: Synapscape meets House. So absonderlich sich diese Mischung anhört, so bizarr klingt sie auch. Dennoch schwebt dieses Kuriosum gekonnt zwischen beiden Genres, ohne eines von beiden die Oberhand gewinnen zu lassen. Richtig sonderbar wird es jedoch bei "Little Boy Smile", einem reinen Dark-Ambient-Song, der durch seine schöne Melodie und die damit erzeugte Verträumtheit überzeugt. Als krasser Gegensatz dazu klingt "Healing The Land" wieder fast voll und ganz nach Synpscape. Hier konnten sich die beiden Herren Kniep und Münch anscheinend doch nicht mehr bremsen und zelebrieren ihre, ihnen eigene Art of Noise. Das Beste kommt bekanntlich immer am Schluss. "Bigger Space" nähert sich wieder der basslastigen House-Variante von "Girl Of The Week", übertrumpft diese jedoch noch einmal um Längen. Der Gesang steht hier noch mehr im Vordergrund und der Bass fordert alles, was das Musikequipment hergibt. Obwohl "Bigger Space" bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss ist, hat der Song durch seine Einfachheit und den massiven Rhythmus eine starke Anziehungskraft. Snypascape zeigen sich auf "Hands On Centrozoon" von einer bisher nahezu unbekannten Seite, die den einen oder anderen sehr überraschen wird. Vielleicht entstehen ja noch mehr Kollaborationen dieser Art. Das Ergebnis dieser EP ist allemal überzeugend und außergewöhnlich zugleich.