Philipp Münch und Tim Kniep können es nicht lassen. Das letzte Album liegt gerade einmal ein halbes Jahr zurück, die letzte Platte zusammen mit Imminent kaum vier Monate und schon steht das nächste Release an. Bei Kollaborateur Asche ist seit dem letzten Album zwar schon etwas Zeit ins Land gegangen, dafür gab es zwischendurch eine Wiederveröffentlichung von altem Material auf CD-R. Nun vereinen beide Projekte in friedlicher Koexistenz ihre neuesten Songs auf einem Release. Synapscape macht den Anfang und das in gewohnt brachialer Manier. Ok, es geht nicht mehr ganz so erbarmungslos zu, wie in den Anfangstagen. Aber schließlich haben sich Tim Kniep und Philipp Münch einen eigenen Sound erarbeitet, den man sofort erkennt. Die sieben hier zu findenden Songs könnte man als Fortsetzung ihres letzten Albums "Act!" sehen. Tim Kniep schreit herrlich verzerrt bei "What Are You Doing To Whitenoise, Baby?" und "Got Up", dass es einem die Fingernägel aufrollt. Letzteren Track sollte man unbedingt auf die Clubs loslassen. "Karambolage" schifft dagegen in ruhigen Gewässern und gibt sich voll und ganz dem Ambient hin. Synapscape klingen hier ungewohnt dunkel, ähnlich wie bei "Situation Eight", das aber ein wenig mehr Rhythmus zu bieten hat. Dafür ist "Racer X" wieder schön verschroben und lockt mit teils disharmonischen Klängen, spleenigen Beats und wieder Tim Knieps Schreigesang. Das letzte gebündelte Material von Andreas Schramm aka Asche erschien 2003 auf dem Doppel-Album "Distorted DJ". Auf den Tag genau drei Jahre später nun erscheint jetzt endlich wieder neuer Stoff vom Beatmaster. Mit chorähnlichen Melodien beginnt "Babylon (Chaos)" sehr harmonisch und pendelt sich mit dem einsetzenden Beat auch in einem hypnotischen auf- und ab schwellenden Singsang ein. Das folgende "Petunia" entstammt einer Zusammenarbeit mit This Morn' Omina und lässt die Böden und Wände dieser Nation erbeben. Bass und nochmals Bass. Dem steht auch der Remix von Moctan in nichts nach. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Songs. Rhythmisches zum Abtanzen, Kopfnicken und Schwitzen. Da freut man sich schon auf das nächste Asche-Release, das hoffentlich nicht wieder drei Jahre auf sich warten lässt.