Suicide Commando wollen mit ihrer neusten Scheibe „When Evil speaks“ die Abgründe der menschlichen Seele ergründen und das Grauen, was dort lauern kann, musikalisch untermalen. Man kann also durchaus von einem Konzeptalbum sprechen, insgesamt ist die Umsetzung aber eher durchwachsen ausgefallen. Schon bei den ersten Takten wird klar, um welchen Stil es sich handelt. Harte Beats, verzerrte Stimme, eindringliche und stampfende Rhythmen – Suicide Commando bleiben ihrem Stil definitiv treu. Die Songs wechseln sich im Hinblick auf ihre Qualität allerdings ab. Die ersten Songs sind für meinen Geschmack sehr gut gelungen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck, während die Qualität zum Ende hin abnimmt und lediglich mit dem „halb-deutschen“ Song „Unterwelt“ noch einmal auf dem Niveau des starken Beginns mitspielt. Insgesamt sind die Songs aber alle sehr gut tanzbar, wenn auch keiner dabei ist, der mir für immer im Ohr bleiben wird. Was mir aber besonders gefehlt hat, war die ausgefallene musikalische Note für die Abgründe der menschlichen Seele. Da hatte ich doch noch etwas Härteres bzw. Ausgefalleneres erwartet, denn die Songs bleiben im Hinblick auf dieses Thema eher blass und lasch. Die Deluxe Edition kommt mit einer zweiten, prall gefüllten Remix CD daher. Diese Zugabe ist es dann auch, die für mich noch einmal den Eindruck verbessern konnte. Die Remixe sind zwar vom Sound her relativ ähnlich und betreffen auch fast nur die gleichen Songs, allerdings sind sie bald besser wie die „Originale“ und setzen für meinen Geschmack auch das Thema besser um. Insgesamt ist „When Evil speaks“ hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, Genrefans können aber mit diesem Album nicht viel falsch machen.