Mit dem Album „Bind, Torture, Kill“ steht Veröffentlichung Nummer 21 von Johan Van Roy, besser bekannt als „Suicide Commando“, in den Läden. Aus den meisten Szene-Clubs wahrscheinlich nicht mehr wegzudenken, hat sich Johan Van Roy einen verdienten Platz mit seinem unverkennbaren, aggressiven Gemisch aus verzerrten Vocals und stampfenden Beats erarbeitet, einige hoch- und runterlaufende Remixe haben ihr übriges dazu getan. Man hat sich wirklich nicht lumpen lassen, zusammen mit der Jewel Case Version der CD gab es einen vierseitgen DIN A4 Karton Flyer vom feinsten, die Werbekampagne für das neue Album sieht nicht ganz billig aus, bei dem Erfolg der vorab-Single „Godsend“ anscheinend auch durchaus berechtigt. Eigentlich habe ich von dem Album nichts erwartet, die „Godsend“ Single hat mich ziemlich abgeschreckt, meiner Meinung nach das langweilligste was Suicide Commando je rausgehauen hat; glücklicherweise geht der Titletrack „Bind, Torture, Kill“ in bester Suicide Commando Manier nach vorne, ordentlich stampfend, aggressiv, unverkennbarer Sound, das steril wirkende, von einer Frauenstimme gesprochene, Sample „Bind, Torture and Kill“ tut sein übriges um den Track abzurunden, irgendwann setzten dann auch die für SC typischen, verzerrten Vocals ein. Mit SC ist es ein bisschen wie Motörhead, wirklich viel verändern tut sich nie, man weiss eigentlich immer was man hat, leider gibt es in der Motörhead Diskographie auch einige wenig rumhreiche Stellen und „Bind, Torture, Kill“ driftet nach dem Titeltrack auch gefährlich in diese Region ab. „Bleed For Us All“ ist wirklich alles andere als neu und spannend, noch nichtmal wirklich aggressiv, „Conspiracy With The Devil“ ist wahrscheinlich direkt doppelt so schnell wie sein Vorgänger, dudelt aber irgendwie auch fröhlich an einem vorbei, „Menschenfresser“ ist einen Tick spannender, „Dead March“ klingt wie irgendwas verzerrtes von „Evoke“ von Wumpscut, langsam, melodisch und verzerrt plätschert es an einem vorbei. „Massaker“ mit Tommi Stumpf hat was, kann sich aber auch nicht im Ohr festsetzen, bleiben noch fünf Tracks die allesamt an einem vorbeirauschen, nicht schlecht, nicht wirklich gut, für die Tanzfläche alles wunderbar(lediglich bei F*** You Bitch hat es mich sehr im Finger gejuckt die Skip Taste zu betätigen, noch mehr Kirmestechno als auf der letzten Hocico). Wirklich viel erwartet hatte ich ja von Anfang an nicht, aber das kam mir etwas spanisch vor, zur Kontrolle dass ich mich nicht zum SC Hasser entwickelt habe mehrfach die „Anthology“ und die „Bind, Torture, Kill“ abwechselnd gehört und deswegen zum Fazit... ...SC scheint die Aggressivität um einiges zurückgefahren zu haben, zugunsten von technoiden Elementen, da reisst auch das Serienmörder Thema des Albums nicht mehr viel raus(ja, mal was neues...). Wer SC Fetischist ist kauft sich das Ding wahrscheinlich eh sofort, alle anderen unbedingt reinhören, ganz solide aber mich hat's eher ziemlich enttäuscht.