Der Norden Europas ist ja bekannt für seine Metal-Combos. So verwundert es auch nicht wenig, wenn sich wieder eine Band aus den kalten Regionen zu Wort meldet. SubUrban Tribe sind in ihrer Heimat Finnland allerdings kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Band veröffentlichte dort schon vier Alben, bevor sie nun mit dem fünften, selbstbetitelten Longplayer versuchen, auch in anderen Ländern Fuß zu fassen. Indessen stimmt meine Einführung nicht ganz, denn SubUrban Tribe reihen sich nicht in die Reihe der harten Gitarrenfraktion ein. Auf dem neuen Album braust einem Rock mit Crossover-Flair entgegen, der ein bisschen (man entschuldige mir den Vergleich) an frühere Faith No More-Stücke erinnert. Starke Melodien und treibende Gitarren, gepaart mit Ville Tuomis heller aber ausgereifter Stimme bieten abwechslungsreichen und grooviegenden Sound. Das Album klingt im Ganzen sehr rund und harmonisch. Einen richtigen Ausreißer gibt es nicht. Und wie es sich gehört, enthält "SubUrban Tribe" mit "Colour Of Silence" auch einen balladesken Track. Janne Joutsenniemi (Bass), Ville Tuomi (Gesang), Roope Sirén (Gitarre) und Alec Hirst-Gee (Schlagzeug) scheren zum Glück aus den momentan so oft bedienten Klischees der bösen und harten Bands aus und zeigen unbeschwert, wo der Hammer hängt. So gesehen wären für dieses Album fast 6 Sterne fällig. Da die Songs aber zu vertraut klingen, fehlt etwas der innovative und experimentelle Part. Aber das muss man von den Finnen bei ihren ersten internationalen Gehversuchen auch nicht erwarten.