Wer die neue Subliminal in die Hand nimmt, sollte sich der scharfen Schneidmesser bewusst sein, die darin lauern. "Coping" ist eine Hasstirade gegen das Leben und seine unlösbaren Probleme. Gibt es einen Ausweg aus Tristesse und vorgegebenen Pfaden? Gegen wen kann man seinen Hass und seine Wut ob dieser Situation richten? Albert Fisch aka Subliminal sieht den Ausweg in der Liebe, der Liebe als Waffe. Den Abnormitäten des Lebens antwortet er mit einer Verzerrung eines der größten Gefühle der Menschheit. Kein Wunder, dass für Subliminal Hass und Liebe so nah beieinander liegen. Seine musikalische Umsetzung dieses Themas ist Galakthorrö-typisch analog ausgefallen, Powerelectronics eben. "Coping" ist ein Moloch, ein dumpfes, waberndes Etwas, aus dem die besagten Schneidmesser blitzen und nie mehr verheilende Wunden hinterlassen. Brummende Bässe, oszillierende, tiefe Töne zwischen Rausch und Drohgebärde. Hohes Kreischen, das einem fast das Trommelfell implodieren lässt und dazu verzerrt entstellte Vocals. Natürlich lassen sich gewisse Parallelen zu anderen Galakthorrö-Künstlern wie etwa Haus Arafna nicht leugnen, aber die Galakthorrö-Familie ist wie eine eingeschworener Kreis, zu dem Subliminal schon seit längerem zählt. Die Elite der analogen Entfremdung. "Coping" setzt diese Tradition imponierend fort, vernichtet, zerstört und erbaut eine schwarz-weiße Welt, die verschleiert und nihilistisch ist. Das Album brennt sich in die Hirnrinde und treibt da sein Unwesen. Auch dann noch, wenn die Platte schon längst nicht mehr auf dem Player rotiert. Also höchste Vorsicht vor dieser bewusstseinserweiternden Droge!