Mario Löhr, ein bei Tosom ansässiger Feldaufnahmen-Spezialist, hat zusätzlich zu N.Strahl.N ein neues Projekt ins Leben gerufen, Strahlenzentrum genannt. Wie gewohnt wird der Hörer darüber im Unklaren gelassen, worum es thematisch eigentlich geht. Das Album ist ebenfalls mit "Strahlenzentrum" betitelt, die einzelnen Songs sind namenlos. Man soll sich also auf die Musik konzentrieren, als irgendwelchen Konzepten zu folgen. Im Gegensatz zu N.Strahl.N klingt Strahlenzentrum geradliniger, die Feldaufnahmen stehen nicht mehr im Vordergrund. Synthesizer und Beats stehen im Fokus der Musik, aber in einer extrem minimalen Ausprägung. Selbst ausufernde Klangflächen sind nicht zu finden. Dafür aber deftiger Bass, der ob seines spärlichen Einsatzes um so beeindruckender wirkt. Der dezente Rhythmus und die darum oszillierenden Sounds, die jeweils in einen bestimmten Klang eingewoben werden, erinnern an Uhren, Motoren und Alarmanlagen, aber in einer stark abstrahierten Form, eingedampft in den für Mario Löhr so typischen Sound. Eine Ausnahme bildet der letzte Track, bei dem der Sound weniger dezent und dafür akzentuierter ist. Also ist Strahlenzentrum ein andersartiges N.Strahl.N. Beide Projekte sind nicht weit voneinander entfernt, Strahlenzentrum ist nur direkter.