Stereomotion besteht aus einem klassisches Einmann-Projekt, hinter dem Florian Jäger steht. Mit "Omega:Angel" veröffentlicht der engagierte Elektro-Musiker nach dem Album "Alpha:Demon" nun sein zweites Werk. Das Musikstrickmuster ist ziemlich einfach erklärt: Treibende, harte Beats, begleitet von Florian's sehr verzerrter, teilweise etwas rauh klingender Stimme, gemixt mit einigen andere Samples aus dem Elektro-/Trancebereich die dem Synthie und dem Computer entlockt werden. Inhaltlich werden die Texte, die sich größtenteils mit dem menschlichen Streben nach Perfektion und dem Untergang der Welt beschäftigen, in englisch und sehr düster zum Besten gegeben. Die Reise auf dieser CD beginnt im 3. Weltkrieg, der zu Begin des 21. Jahrhunderts ausbricht - dies wird uns zumindest ernst und streng vom Protagonisten über die Lautsprecher verkündet. Die Eindrücke die ich auf der 33-minütige Reise durch die musikalische Landschaft von "Omega:Angel" sammeln durfte, sind leider nicht von großen Höhepunkten gezeichnet. Die Vegetation entpuppt sich als sehr karg, dunkel und trocken. Während dem Hören der 9 Reise-Etappen erwarteten mich keine gewaltigen Ahhhh- oder Ohhhhh-Effekte. Die Stimme vermag teilweise ein sehr bedrückendes, unbeschreibbares Gefühl beim Hörgeniesser hervorrufen, leider flacht dieses Gefühl durch zuviel Monotonie im Sprechgesang zum Ende etwas ab. Einige Trax besitzen gute melodische Ansatzmuster, die aber leider nicht konsequent weiterentwickelt wurden. Vielleicht ist dies aber auch absichtlich nicht gewollt, um den "Stereomotion"-typischen Stil beizubehalten. Ich finde jedoch, man hätte mit dem Einsatz von melodischen Klängen etwas Politur auf den etwas matten Lack auftragen können. So besitzt dann "Remotion" und "Phalanx" zusätzlich zu den, gleichbleibenden Beats schon eine gute Grundlage in Form einer Trance-Melodie, die dann aber in einer Schleife hängen bleibt. Ich möchte aber doch "Phalanx" als den für mich herausragendesten Musikbeitrag dieser Scheibe ernennen. "Somnium" beginnt interessant mit einer weiblichen Stimme, verfällt dann aber doch wieder in das etwas eintönige Musikmuster. Der Abschluss erfolgt im Track 9 (Independent Objects Moving), der den Krieg, langsam zum Ende der CD ausklingen lässt. Leider kann ich die CD der "breiten" Öffentlichkeit nur bedingt bzw. denen, die Interesse haben, nur nach ausreichender Hörprobe empfehlen. Klar könnte man auf einer düsteren Party hier und da einige der 9 Tracks beim DJ-Set einbauen, da man aber dem tanzenden Volk mehr Abwechslung liefern muss, bleibt eine vollständige Eignung für die Tanzfläche verwehrt. Wer allerdings schon an "Alpha:Demon" gefallen gefunden hatte, kann auch beim Kauf des aktuellen Silberlings zuschlagen. Da dies aber bestimmt nicht die letzte Produktion aus dem Hause "Stereomotion" war, warten wir gespannt auf die nächste, vielleicht einen Tick abwechslungsreichere Veröffentlichung.