Mit „False“ erwartet uns die 2020er russische Ausgabe von Stellar Dynamics und was uns hier erwartet, ist ein mitunter technoides, treibendes Dirigieren.

„Twilight“ beginnt und da sind schwere Schritte, harte Schläge. Der Wave schleicht gefahrvoll und ruckartig setzt sie ein, die forsche Elektronik, blechern durchbrochen. Tief und brummend fängt dich die russische Stimme, während der Sound eindringlich marschiert. „False“ steigt wabernd ein. Der Synth erhebt sich frech, lebhaft und doch schicksalhaft. Stetig wiederholt werden die Passagen und erwecken so den Eindruck des Verhängnisvollen. Hier und da heult im Hintergrund die E-Gitarre schräg auf. Der Synth nimmt eindringlich Fahrt auf und die Stimme erhebt sich bösartig. In „Dark technology 2020“ tanzt der Synth genauso hoch auf der dunkel pulsierenden Masse. Es wird eindringlicher auf den belegten Schlägen, mehrstimmig, wirr heulend und schließlich rein wabernd. Die Stimme dirigiert das rhythmische Gemisch. Es folgt „Cursed change“ und ein Spiel von Synth und dunkler Masse. Schläge setzen ein. Die Stimme bewegt sich rhythmisch und spätestens hier sehe ich ein, irgendwie packt mich das Russische und Eindringliche. Kurz wird es sphärisch lauernd, quakend und dann geht es stimmlich brummend voran. In „Psychomatrix“ erwartet uns voller Sound, Trance-like, technoid und treibend mit metallischen Schlagzeugeinwürfen. Der Sound wird zunehmend verwaschener, eindringlicher, stetig wiederholt und dann wieder klarer. Der Stimmakzent hinterlässt in dir das Gefühl von etwas „Fatalem“. Hoch und flott erhebt sich der Synth dann wieder in „Self-Developmen“. Die Elektronik pulsiert zügig, treibt auf flotten Schlägen. Die Stimme wirkt leicht verwaschen, echobelegt. In der Instrumentalversion von „False“ finden wir eine spielende Einheit, das pulsierende Dunkle und das schreitende Hohe. Reitend sind die Schläge. Die E-Gitarre heult kurz auf. Der Synth wird hoch, schräger, flotter und impulsiver. Es ist die rasante Variante und ich bin mir nicht sicher, ob es das Piano ist, dass gekonnt und ebenso spritzig die gleiche Tonleiter hinaufzischt. Ebenso treibend ist auch die Instrumentalversion von „Self-developmen“. Der Synth spielt auf der wabernden Masse. „Abyss“ hebt sich wieder ab, steigt verhängnisvoll lauernd und wavig ein. Forsche, flotte Drumbeats übernehmen. Die Stimme ruft aus, verzweifelt. Hörst du sie? Und dann bricht er gebündelt und biestig hervor, während Beats und Schläge eindringlicher werden und der Synth sein freches Spiel an die Spitze treibt.

Ich muss sagen, ich habe kein Wort verstanden, aber das Ganze hat mich gepackt und hebt sich doch schon durch Impulsivität vom Einheitsbrei ab – meiner Meinung nach.

 

27.11.2020

 

Self-Release

 

https://www.darkstellard.bandcamp.com

 

01. Twilight of mankind
02. False
03. Dark technology 2020
04. Cursed change
05. Psychomatrix
06. Self-developmen
07. False (Instrumental)
08. Self-developmen (Instrumental)
09. Abyss (Stellar Dynamics Cover)