Manche Labels heutzutage sind ja bekanntlich an einem schnellen Euro nicht uninteresiert. Das macht sich zum Beispiel bei diversen Veröffentlichungen von langweiliger Musik die schon 1000mal dagewesen ist und als das nächste große Ding angepriesen wird oder bei lieblos zusammengestellten Compilationen bemerkbar. Ebenso wird oftmals eine alte Scheibe nochmal aufgewärmt und als Re-Release herausgebracht. Zwar stimmt letzteres im Falle von State Of The Union bzw. Torben Schmidts Infacted Recordings. Allerdings handelt es sich hier um ein positives Beispiel einer solchen Vorgehensweise.

Also lesen Sie ruhig weiter geneigter Liebhaber dunkelelektronischer Töne..... Johann Sebastian aus Amiland konnte schon einige Lorbeeren für sein Schaffen ernten, unter anderem auch für die V1 Version des hier vorliegenden Albums. Ich empfehle hiermit auch ausdrücklich unsere restlichen Rezensionen zu State Of The Union durchzulesen, insbes. natürlich die von "Black City Lights V1". Aber was hat sich geändert ?? Neben komplett neuem Coverartwork enthält V2 auch ganz neue Versionen (neue Sounds, neuer Gesang, neue Arrangements) der Titel "Enemy Of The State", "Black City Lights", "Citizen", "Romancing The Stone", "Vicious Sentiment", "Firewall" sowie einen Remix von "Children of the night" und remasterte Versionen von "World Chaos", "Walk In My Shoes", "Mankind" und "Romancing The Stone (Original Piano Version)".....

Zum neuen Artwork ist zu sagen, dass es stark ist. Wir bekommen passend zum Titel der CD Impressionen einer US amerikanischen Stadt zu sehen, vermischt mit Bildern vom Riot Control Squad = Polizisten in voller "Kampfmontur" und einem Auto in Flammen. Weiterhin gibt es dezente Erotik in Form eines bestrumpften Frauenbeins ( für die männlichen Käufer ) und einen ziemlich coolen Johann Sebastian mit Sonnenbrille und gelgestärkter dunkler Haarpracht ( für die weiblichen Käufer ). Zur Musik ist zu sagen, dass sie ebenfalls stark ist. Die Einordnung ins Futurepop Genre würde der Scheibe garantiert nicht gerecht werden, da dieses Album in der Gesamtheit betrachtet doch düsterer und auch härter ist, als das meiste aus dem Future/Synthiepop Sektor. Einige Alben bekannter Bands des Genres wie z.B. Apops "Harmonizer" oder VNVs "Futureperfect" übertrifft "Black City Lights V2" mit Leichtigkeit. Das liegt auch an dem angenehm dunklen Gesang, den dezenten, passenden Sprachsamples und der recht guten Instrumentierung die bessere Sounds bietet, als ein Großteil der Konkurrenz ( natürlich ist zu beachten, dass hier ebenfalls viele Versatzstücke des Trance und Techno enthalten sind, aber auch Einflüsse aus EBM und Industrial ).

Ein Großteil der Titel ist mit 4/4 Stampf- Basedrum versehen und einige sind auch für den Clubeinsatz bestens geeignet. Wen das nicht stört, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Als Wermutstropfen wäre evtl. die nicht ganz so abwechslungsreiche Drum Programmierung der ersten eher club - orientierten Stücke zu nennen, aber im Verlaufe des Albums kommen auch mal andere Rythmen zum Zuge. Und es wäre auch nett gewesen, etwas ambientes ganz ohne Beats oder mit anderen Vocals mit auf die Scheibe zu packen . Naja, man kann nicht alles haben. Trotzdem aber ist "Black City Lights V.2" ein feines Electro Album - die Spiellänge mit ca. 60 Minuten ist auch okay, daher bekommt diese Veröffentlichung auch verdientermaßen 5 von 6 Sternen und eine Kaufempfehlung!

Die Anschaffung für Besitzer der ersten Version des Albums lohnt meiner Meinung nach nicht unbedingt, da dieses ja auch schon ziemlich gut ist und die Unterschiede nicht wirklich gravierend sind - ausser man ist Fan der Band und will unbedingt alles von ihnen haben....Für Leute, die die Band nicht kennen, ist die V.2 Version aber ein idealer Startpunkt!