Nach einer fünfjährigen Auszeit, in der er sich ganz unterschiedlichen Musikprojekten gewidmet hat, wird Squarepusher sein nächstes Studioalbum Be Up A Hello an am 31. Januar 2020 via Warp Records veröffentlichen. Für die Arbeit an seinem neuen Album setzte Tom Jenkinson, wie Squarepusher bürgerlich heißt, nach vielen Jahren erstmals wieder auf dieselbe digitale und analoge Hardware, mit der er in den frühen Neunzigern seinen Trademark-Sound definiert hatte. Die Verwendung dieser (Vintage-)Synthesizer und Effekte (sogar ein Commodore Vic-20 spielte im Studio eine Rolle) markiert eine radikale Kehrtwende für den Briten, der auf dem zuletzt veröffentlichten Damogen Furies-Album noch komplett auf zeitgenössische Tools und die neueste Software gesetzt hatte, von ihm selbst im Laufe von 15 Jahren programmiert und immer weiter optimiert. Das Ergebnis – Be Up A Hello – ist ein Album, das vor allem ausgelassen klingt, wenn Tom astreine Breakbeat-Tracks wie „Nervelevers“ und „Terminal Slam“ – klassisches Dancefloor-Material – vom Stapel lässt und zwischendurch auch immer wieder die Art von Stimmungen und Melodien einstreut, die ganz klar seine Handschrift tragen. Düstere Tracks wie „Vortrack“ und „Mekrev Bass“ belegen derweil, dass Squarepusher nach wie vor ein Faible für perfekt ausbalancierten Psycho-Overload hat. Insgesamt verweist Be Up A Hello auf die Ära der DIY-Raves in Essex, deren Ekstase, Ausgelassenheit und Hemmungslosigkeit die ganze Herangehensweise von Tom nachhaltig prägen sollten.

Passend zur Stimmung des neuen Albums, passierte alles sehr schnell und spontan im Studio. Allein das Arbeiten mit analogem Equipment verlangt, dass etliche Parameter im Vorfeld aufeinander abgestimmt werden, was es hinterher schwierig macht, in die Aufnahmen einzugreifen, fertige Spuren noch einmal zu überarbeiten. So entstanden die Tracks eher wie Tagebucheinträge: Jeder entstand für sich, wurde in einem einzigen Take aufgenommen, woraufhin sich Tom dann dem nächsten Stück widmen konnte. Die ganze Haltung, die in dieser Herangehensweise mitschwingt, knüpft ebenfalls an die Energie der Rave-Szene an, die er mit der LP feiert – denn es ist dieselbe Ehrlichkeit, dieselbe Direktheit im Umgang mit der Musik.

Während er einige Jahre nicht als Squarepusher aktiv war und in dieser Zeit ganz andere musikalische Ecken erforschen konnte – u.a. gründete er die Band Shobaleader One, mit der er Squarepusher-Klassiker neu interpretierte, schrieb den Soundtrack für eine einstündige CBeebies-Show (BBC) und nahm die LP All Night Chroma auf, deren Kompositionen auf der Orgel der Royal Festival Hall eingespielt wurden –, entwickelte Tom eine ganz neue Sicht, die er daraufhin auf das Instrumentarium seiner frühesten Aufnahmen übertrug: So vereint Be Up A Hello vollkommen neue Sounds und Texturen, obwohl er dieselben Tools verwendet wie vor 25 Jahren. Er selbst formuliert das so: „Zwar können analoge Sounds formelhaft wirken, doch wenn man die Prozesse genauer betrachtet und analysiert, wie sie eigentlich entstehen, gibt es immer noch genügend Möglichkeiten, um daraus neue klangliche Nuancen rauszuholen.

Die Erstauflage von Be Up A Hello erscheint als First Edition-Vinyl, CD und digital.