Squalloscope ist ein Alias der in Wien lebenden Anna Kohlweis, die von 2006 bis 2009 drei Soloalben unter dem Namen Paper Bird produziert hat. Anna Kohlweis arbeitet gleichermaßen an Songwriting, Produktion, Aufnahme, Artwork und Video und setzt meistens gerne den Text ins das Zentrum jeder Komposition. Squalloscope wurde 2012 mit Soft Invasions geboren, ein Album basierend auf Notizen aus Reisetagebüchern, begleitet vom Bild eines vermutlich niemals ankommenden Zuges. Mehrere Singles und EPs verbanden seitdem die künstlerischen Eckpunkte dieses Ein-Frau-Unternehmens: Spoken Word, semifiktives Geschichtenerzählen in Wort und Bild, vielschichtige, mehrstimmige Chöre, die Arbeit mit gefundenen Artefakten und das Zusammenfügen von Beats, akustischen Samples und der eigenen Stimme. Im November 2017 erschien das zweite Squalloscope Album Exoskeletons For Children, eine Coming of age-Erzählung über das Aufwachsen in der Peripherie.

Exoskeletons For Children, das zweite Album Anna Kohlweis‘ unter ihrem Pseudonym Squalloscope, ist inspiriert von Kleinstadtjugend und adoleszenter Einsamkeit. Mit wenig Nostalgie ihrem eigenen Aufwachsen in der österreichischen Provinz gegenüber solidarisiert sich Kohlweis mit der Jugend in den Peripherien. Dabei hat es sie selbst in ihren Dreißigern vorübergehend in ihr Elternhaus in Kärnten zurückverschlagen. Auf dessen altem Kinderzimmerdachboden sowie auf Reisen im amerikanischen mittleren Westen wurde Exoskeletons For Children über einen Zeitraum von zwei Jahren in Eigenregie geschrieben, aufgenommen, gemischt und produziert. Dabei wurden Beats und Field Recordings, Synthesizer und Gitarren, Loops und eine eindringliche, hin und wieder manipulierte, vervielfachte oder gepitchte Stimme zu einer intimen Coming of age-Erzählung verwoben.  Let’s build exoskeletons for children / let them know we got their backs / let them know we got their noses / let them know we got their pinkies till they crack.

"Being A Person", die neue Single aus Exoskeletons For Children, ist live mittlerweile zu so etwas wie einem Gemeinschaftslied geworden, zu dem einen Song, bei dem immer irgendjemand mitsingt, nach dem immer irgendjemand nach der Show fragt. Squalloscope hat diesen Song als akustische Umarmung für das eigene Publikum geschrieben. Es lag nahe, selbiges für das Video einzubeziehen. Also startete sie einen Aufruf an ihre HörerInnenschaft und nach eineinhalb Monaten hatte sie mehr als genug Videos von FreundInnen, Bekannten, und einem Haufen bisher gänzlich unbekannten Menschen von überall zwischen Polen und Brasilien in ihrem Postfach. Mehrmals flossen während dem Schneiden Tränen der Rührung und Dankbarkeit, dass all diese Menschen Squalloscopes Musik gefunden hatten und so sehr wertschätzten, dass sie Teil davon sein wollten. Am Ende bleibt das Gefühl, dass vielleicht alles ganz schön schwer ist, aber wir damit nicht allein sind.