Bei Spyweirdos alias Spyros Polychronopoulos, John Mourjopoulos und Floros Floridis handelt es sich nicht um Überbleibsel der griechischen Fußball-Nationalmannschaft, sondern um drei bemerkenswerte Musiker, die schon sein Jahrzehnten ihrer Berufung nachgehen. Der Electronic-Spezialist Spyweirdos hat sich mit den beiden anderen genannten Jazz-Musikern zusammengetan, um ein einzigartiges Musikerlebnis zu schaffen. Das Trio hat seine Musik bereits des Öfteren live zum Besten gegeben und mit "Epistrophy At Utopia" gibt es nun das entsprechende Album zu erstehen. Die Big Band im Miniaturformat glänzt durch freie Improvisation und die gekonnte Kombination von Jazz und elektronischer Musik. Dabei steht der Jazz eindeutig im Vordergrund, die elektronischen Bestandteile dienen als Verbindungs-, Begleit- und Ausschmückungselemente. Neben improvisierten Teilen huldigen die drei Griechen auch zwei anderen Musikern in zwei besonderen Songs. Da wäre zum einen der Opener als Referenz auf Thelonious Monk, "Epistrophy", und die Homage an den Cartoon-Soundtrack-Komponisten und Pionier der elektronischen Musik Raymond Scott ("Raymond Bound"). Neben Klicks und Geräuschen, Stimmen- und Bläsersamples kommen insbesondere Piano, Gitarre, Saxophon, Schlagzeug oder Klarinette zum Einsatz. Die Improvisation hält sich insofern in Grenzen, als dass die Songs eine gewisse Struktur und harmonische Melodien aufweisen. Ob groovender Rhythmus, experimentelle Electronica und Oldie-Soundtrack- oder Big-Band-Feeling, Spyweirdos, John Mourjopoulos und Floros Floridis spielen perfekt zusammen. Auffällig ist die spielerische Leichtigkeit, mit der das Trio musiziert, ohne die Steifheit und Ernsthaftigkeit, die Jazz oftmals anhaftet. Nein, ganz im Gegenteil, "Epistrophy At Utopia" vermittelt einen sehr differenzierten und offenen Eindruck. Die Musiker sind mit Leidenschat und Herz dabei und begeistern durch breit gefächerten Einfallsreichtum.