Achtung, Achtung, martialisch-fiese Ohrwürmer im Anmarsch! Gleich ein ganzes Arsenal dieser kleinen, kontrollresistenten Tierchen schicken uns die vier Deutschrocker von Sprottenrock mit ihrem dritten Album „Rockamphetamin“ in die Soundmaschinen. Rockig, flockig und mit jeder Menge Wumps haben Sänger Abo und seine Pogo-Armee ein Album aufgenommen, das Spaß macht und damit wohl nicht nur unter Lederjacken-Rockern seine Hörerschaft finden wird. Allerdings werden wir unter den 12 Songs nichts finden, das wir nicht schon kannten. „Rock’n’Roll Lifestyle“ zum Beispiel erinnert ganz dramatisch an Bela B. und sein Ärzte und überhaupt zwingen die lässig, provozierenden Texte beinahe schon zum Vergleich mit altbekannten Deutsch-Punk-Größen. Und dass deutsche Texte im Trend liegen, wissen wir spätestens seit Silbermond, Juli und anderen wilden Teenie-Bands. Trotzdem sind die Lyrics allein kein Garant für hohe Chartpositionen und goldverzierte Schallplatten. Wenn Sprottenrock die internationalen Charts stürmen wollen, wie im Titelsong „Rockamphetamin“ angekündigt, müssen sie das erst noch beweisen. Und die Chancen dazu sind hoch, Potential zu genüge gegeben und der Wille scheint auch vorhanden, also ab an die Front und losgerockt! In diesem Fall lohnt es sich sogar mal einen intensiveren Blick in das Booklet zu werfen. Wo es bei vielen anderen Bands an Kreativität erschreckend oft mangelt, haben Sprottenrock die fast fehlerfreien Texte zum Mitjohlen inhaltsorientiert und wirklich cool illustrieren lassen. Und damit es ihnen nicht so ergeht, wie dem Hauptprotagonisten aus dem Song „Dance Macabre“, der einsam und verspottet von uns geht, hier mein Tipp an alle: Pantoletten angezogen, ab in den nächsten gutsortierten Plattenladen geradelt und „Rockamphetamin“ gekauft!