Im September 2011 fand in der Wuppertaler Sophienkirche das Phobos-Festival statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab es ein Schlafkonzert des Projekts Sphäre Sechs, betrieben von Martin Stürtzer (Phelios) und Christian Stritzel. Dieses Konzert liegt nun als Livemitschnitt unter dem Titel Tiefschlaf vor. Was kann man eigentlich von einem Schlafkonzert erwarten ? Vielleicht langatmige und -weilige Musik zum Einschlafen ? Keineswegs. Nun, es liegt in der Natur des Dark- bzw. Deep-Ambients, dass er nicht gerade von schnellen Rhythmen durchzogen ist und eher unterschwellig und langsam zur Geltung kommt. Tiefschlaf besteht aus sechs Phasen, die ineinander übergehen und miteinander verwoben sind. Pulsierende und an- und ab-schwellende Flächen, tiefe Bässe und Frequenzen. Alles insgesamt sehr ruhig und homogen gehalten - Ambient halt, möchte man sagen, aber Tiefschlaf ist anders, ist puristischer. Während Dark-Ambient in vielen Fällen durch zigfache Schichten von Flächen, Drones und Sequenzen besticht, von hunderten von Geräuschen charakterisiert ist und dadurch eben diese enorme Anziehungskraft und Wirkung aufbaut, ist Tiefschlaf darauf bedacht, Ambient auf das Minimum zu beschränken und sich somit auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zu dieser Musik kann man einschlafen - muss man aber nicht, denn obwohl die Absicht hinter diesem Projekt und dem dazugehörigen Schlafkonzert auf das Schlafen abzielt, bietet dieses Album doch genügend Abwechslung, um es sich komplett im wachen Zustand anzuhören. Sphäre Sechs präsentiert mit Tiefschlaf puren Ambient, der nicht nur zum Einschlafen geeignet ist.