Sophie Hunger veröffentlicht heute Abend die neue Single "Alpha Venom", die letzte Auskopplung, die vor dem Album "Halluzinationen", das am 28. August 2020 über Caroline International erscheint! Ihr siebtes Album „Halluzinationen“ hat die seit einiger Zeit in Berlin lebende Sängerin, Multiinstrumentalistin und Soundtrack-Komponistin wie zuletzt mit dem Produzenten Dan Carey (Kate Tempest, Fontaines DC) von Speedy Wunderground aufgenommen, der von der britischen Music Producers Guild zum „Producer of the Year“ gewählt wurde. Die Schweizerin hatte mit ihm schon den vor zwei Jahren veröffentlichten Vorgänger Molecules (inkl. der Single „I Opened A Bar“) eingespielt. Wichtigstes Novum war dieses Mal, dass Hunger und Carey Halluzinationen in den Abbey Road Studios am Stück in mehreren albumlangen Live-Takes aufgenommen haben.

Anstatt wie zuletzt in Careys Speedy Wunderground Studios im Süden von London zu arbeiten, mieteten sie sich in die legendären Abbey Road Studios (Studio 2) ein und nahmen sämtliche Songs der kommenden LP live und in einem Take auf. Die Energie von Halluzinationen ist daher sehr viel direkter und lebendiger, weil sie das komplette Album insgesamt bloß sechs Mal am Stück durchgespielt haben – in nur zwei Tagen. Sie seien einfach „volles Risiko“ gegangen, um es in Sophies Worten zu sagen.

Wie intensiv die Atmosphäre im Studio war, spürt man auch auf der krautrockigen Single „Alpha Venom“, wobei Hungers aufsässige Energie auf harte Electronica-Elemente trifft, für die Carey als Programmierer verantwortlich war (außerdem tritt der Produzent auch als Mitglied der Studioband in Aktion). Laut Hunger, die zuletzt auch für ihre Filmsoundtracks ausgezeichnet wurde, basiert der Song genau genommen auf einer Titelmelodie, die sie ursprünglich für eine deutsche Krimi-Produktion komponiert hatte: „Als ich die Songs für Halluzinationen zusammenstellte, bat mich Dan, mindestens ein Stück einzubauen, auf dem ich auch ein Gitarrensolo beisteuern könnte. Auf diesem Track haben wir’s dann versucht, wir haben also gewissermaßen alles noch einmal aufgenommen, nur um dieses Gitarrensolo unterzubringen – eine edlere Daseinsberechtigung für einen Song kann ich mir gar nicht vorstellen!“

Zu den vielen weiteren Inspirationsquellen und Bezugspunkten von Halluzinationen zählen auch komplexe Formen von Luftspiegelungen („Bad Medication“), die Arbeiten von David Shrigley (daher der Titel der Single „Everything Is Good“) oder auch Helvetia, die allegorische Identifikationsfigur der Schweiz („Finde Mich“). Mit einer Leichtigkeit, die man von einer Künstlerin erwarten darf, die jahrelang nebenher fiktionale Kolumnen für große deutsche Publikationen wie etwa den Spiegel und Die Zeit verfasst hat, zurrt sie die vielen Ansätze und Themenstränge zusammen und verschnürt sie zu einem Live-Take in Albumlänge.

Die sechs Soloalben, die Sophie Hunger seit 2008 veröffentlicht hat, haben sich über eine Viertelmillion Mal verkauft und ihr Vergleiche mit Kolleginnen wie Sharon Van Etten und PJ Harvey beschert. Zu ihren vielen Bewunderer*innen zählen unter anderem Lauren Laverne (die „Ich liebe diese Frau“ über Sophie gesagt hat), Steven Wilson (der sie als Gast für sein UK-Top-3-Album To The Bone engagierte) und Eric Cantona (der langjährige Fan war in französischer Sprache auf ihrem Album Supermoon von 2015 zu hören). 2010 trat sie als erste Schweizerin überhaupt beim Glastonbury Festival auf, nachdem sie auf dem europäischen Festland längst Hallen mit vierstelligen Besucherzahlen füllte. Mit großem Erfolg steuerte sie 2016 den Soundtrack zum Oscar- und Golden-Globe-nominierten Film Ma Vie de Courgette bei, der ihr eine Nominierung beim französischen Filmpreis César bescherte.