Was uns Patrick Stevens (aka Hypnoskull oder Sona Eact) mit dem Debütalbum "Destination:Fear" seines neuen Projektes Sliding Elements offeriert, wird dem einen oder anderen Hörer nach dem ersten Durchlauf zu der Frage führen: Wieso macht er klangmäßig jetzt so einen Schritt rückwärts? Ist es wirklich die im Booklet beschriebene zweimonatige intensive Session inklusive Gastmusikern, für die das verwendete Equipment nach wenigen Regeln der Kunst gequält wurde oder vielmehr eine Resteverwertung seiner bisherigen Schaffensperiode, die hiermit in drei oder vier bare Münzen verwandelt werden soll? Multipliziert mit 100 und wir hätten den Gesamterlös der Scheibe in Euro. Eine viel größere Käuferschar wird sich vermutlich nicht finden. Die Titel von "Destination:Fear" eignen sich nämlich viel eher für eine Industrial-Live-Performance in einer schönen, abgewrackten Location (keinesfalls böse gemeint) mit einigen zappelnden Individuen vor den dröhnenden Boxen. Für den Hausgebrauch, vor allem, wenn man auf die Clublautstärke verzichten muss, klingt ein Großteil einfach nur hektisch zusammengestellt und lässt dadurch jedes Hörvergnügen außen vor, siehe "Biest". Den Vogel schießt allerdings der Titel "Scheisswelt" feat. Elektroscheisse ab. Der besch... 'Song' seit Erfindung der Elektro-Musik mit verzerrten Vocals und eigentlich auch schon davor. Die Lo-Fi-Qualität tut hier ihr Übriges dazu. Live sicherlich ein nettes Gimmick, aber für eine Studioproduktion wirkt dies auf Dauer eher belastend, auch wenn der Effekt erklärtermaßen gewollt ist. Hinzu kommt noch, dass die die Titel relativ abwechslungsarm komponiert wurden, was bei weitem kein Nachteil sein muss, wenn bspw. der Groove stimmt - hier ist es aber so. Eine Ausnahme - um am Ende noch etwas Positives zu schreiben - ist "Getting Away With Murder". Einzig hier scheint der "Hardcore Industrial Vibe" tatsächlich überzuspringen und einen gewissen, kurzfristigen Enthusiasmus hervorzuzaubern. Ansonsten scheint die alleinige Absicht zu sein, diesen 'Sickshit' zum Zerstören der Lautsprecher zu benutzen, um damit die Revolution u.a. gegen den industriellen Pseudotrash voranzutreiben. Sicherlich ist die Umsetzung dieses rauen 'new urban electronica'-Stils Sache des jeweiligen Künstlers aber bei den unzähligen Grüßen an die unterschiedlichsten Musiker könnte man durchaus etwas mehr musikalisches Niveau verlangen!