Lange war es still im Hause Skorbut, deren Gründung bereits auf Mitte der 90er Jahre zurückzuführen ist. Mit „Phantom Pain“ schicken sie uns nun einen Vorboten zum neuen ongplayer, welcher noch in diesem Jahr erscheinen soll. Ging man auf den vorangegangenen Veröffentlichungen noch einen eher experimentell geprägten Weg, so bewiesen sie anno 2007 mit ihrem Album „Firewall“, dass sie nun ihren Stil gefunden haben und ihre Musik ausgereifter und ausgefeilter denn je ist. Anfangs als Duo (Daniel Galda und Jörg Hüttner) haben sie mit Armin Küster alias Boris Black nun seit dem letzten Album einen weiteren Musikfanatiker im Boot. Das deutsch-amerikanische Trio legt mit der EP „Phantom Pain“ einen Clubkracher schlechthin auf’s Parkett – den Fans zur Freude, gab es „Phantom Pain“ bis dato lediglich als Videoclip. Dass der Song nicht nur bei Fans für Aufsehen sorgt, lässt sich anhand dessen beweisen, dass Skorbut sich mit „Phantom Pain“ mehrere Wochen in diversen Charts halten konnten. Schon der Titeltrack geht gleich ins Ohr und verweilt dort aufgrund seiner melodisch verspielten Loops sowie der brasselnden Beats. Die im Agro-Stil dargebotenen Vocals fügen sich gut in den Klangteppich ein und somit stricken Skorbut ein gelungenes Soundmuster. Neben dem Opener gibt es zusätzlich noch fünf fette Remixe auf’s Ohr, welche es unüberhörbar ebenso auf die Tanztempel abgesehen haben. So legten neben Labelkollegen Kaos-Frequenz und Novastorm u. a. die Titans und Yade Hand und Ohr an diesen Track und zauberten diverse Mixe hervor. Langeweile kommt dabei nicht auf, da sich jeder Remixer ein eigenes Klangmuster ausgetüftelt hat. Den DJs wird es schwer fallen, sich ihren Lieblingsmix herauszupicken. Vor allem die Labelkollegen gehen äußerst brachial ans Werk und liefern grundsätzlich industrielles, solides Clubfutter ab, welches zudem aufgrund seiner technoiden Bonussounds gerade die jüngere Tanznation ansprechen dürfte. Etwas lässiger mit den Beats, jedoch mit einer Menge Soundfrickeleien machten sich „Fabious Copus Act“ an den Track. Ebenso tanzbar, jedoch noch um einiges abwechslungsreicher bieten sie uns einen weiteren gelungenen Song. Der Mix der Titans ist eher dem EBM zuzuordnen, ohne jedoch der elektrischen Schiene all zu sehr zu entgleisen. Dieser stellt eine gelungene Mischung aus minimal und elektrisch dar und ist somit aus den Clubs auch nicht wegzudenken. Besonders zu betonen sind hier die ab und an eingeworfenen Melodiebögen, die dem Hörer wieder einen ganz anderen Hörgenuss zu Gehör führen. Den Abschluss bildet der Yade-Remix, welcher ebenso minimal arrangiert ist und schon fast an Triphop oder auch Drum’n’Bass denken lässt. Er hebt sich klangtechnisch am meisten vom Rest ab und macht die EP somit noch ein wenig abwechslungsreicher. Obendrauf gibt es natürlich auch was auf’s Auge, denn Skorbut wollten ihren Fans natürlich den Videoclip nicht vorenthalten. Alles in allem ein gelungener Vorbote, der Lust auf mehr macht und die Vorfreude zum Album erleichtert. Jedoch hätte man ruhig auch noch einen weiteren Track mit auf die EP packen können. Somit lege ich die EP „Phantom Pain“ allen Fans und auch den DJs ans Herz. Allen anderen empfehle ich als Einstieg eher das Album „Firewall“, da man sich dort eine bessere Meinung zu Skorbut bilden kann. Sei zum Schluss noch erwähnt: Welcome back! Wir freuen uns auf das kommende Album.