Fünf Jahre nach dem ersten Album "6" ist nun "Demons" erschienen, das zweite Full-Lenght-Output des Schweden Johan Sjöblom, der einigen auch als Gründungsmitglied und Sänger von The Exploding Boy bekannt sein dürfte.

"Demons" liegt irgendwo zischen Gitarren-Wave, Postpunk und Johans eigener Interpretation dieser Musikichtungen. Das Album klingt erfrischend modern und es wird glücklicherweise nicht versucht, die Wurzeln des Musikers zu verstecken oder zu überspielen - ganz im Gegenteil: Aus jeder Ecke dringen Referenzen zu bekannten Vertretern des Genres, die aber nicht kopiert, sondern eher wohldosiert zitiert werden. Manchmal, wie zum Beispiel beim Song "Home", klingt Johan sehr zerbrechlich, dann wieder melancholisch ("Demons") und auch durchaus poppig ("Telephone"),  aber bei Sjöblom bleibt alles zusammen bei der Selbstdefinition des Genres, indem Johan sich bewegt und das macht er teilweise mit einer unbeschwerten Leichtigkeit, dass dem Hörer schier das Herz aufgeht. "Demons" ist irgendwie Sommer, lange Abende draussen, Parties und Selbstfindung. Ohne das Klischee des Retrosounds auch nur ansatzweise zu streifen, berührt dieser Sound die tiefliegenden Wünsche und Sehnsüchte vergangener Zeiten, zerrt daran, aber verliert sich niemals darin. Beim Hören können auch schon mal unkontrollierte Emotionsausbrüche stattfinden, die auf jeden Fall zugelassen werden sollten. 

Sjöblom verschmilzt Melancholie, Sehnsucht und wunderschöne Melodien zu seiner ganz eigenen Mischung. Wer leidenschaftliche Musik, die irgendwo zwischen Postpunk und Wave eingeordnet werden kann, mag, der wird um Sjöblom nicht vorbeikommen, gerade, wenn es um die Songs "Demons" und "Home" geht. Sehr zu empfehlen!