So kann sich der Name der eigenen Band bewahrheiten bzw. zum Omen werden: Simon Says No! startete ursprünglich als Duo. Der Bandname entstand durch die Herausforderung von Sänger Simon durch Gitarrist Ruben Nesse, doch ein Soloprojekt zu starten. Simons Antwort darauf war 'nein' und aus diesem Umstand wurde der Bandname kreiert. Seitdem ist einige Zeit vergangen, die erste EP "Ahoi de Angst" wurde veröffentlicht und das Duo wuchs zur Band. In der norwegischen Heimat hat sich die Formation bereits einen Ruf erspielt und mit dem ersten Album soll nun der Großangriff auf Europa folgen. Doch während der Aufnahmen am selbstbetitelten Debütalbum sah sich Simon immer mehr vom Rest der Band separiert, kam mit den Songs nicht klar und verließ schließlich die Band. So hat er schließlich doch noch 'nein' gesagt und zwar zur Band. Das übrig gebliebene Trio schaffte es aber trotzdem, das Album fertig zu stellen. Die Wurzeln der Band liegen bei Hardcore, Punk und Shoegaze. Zumindest von den ersten beiden ist beim Debüt nicht mehr viel übrig geblieben. Indie-Rock und Shoegaze sind nun die Steckenpferde. Simon Says No! tendieren durch den Shoegaze sogar ein wenig zum Brit Pop der frühen 90er. Wer noch die Stone Roses kennt, der wird folgende Beschreibung verstehen: Dominante, aber verwaschen dröhnende Gitarren und ein Sänger mit guter, aber unspektakulärer Stimme. Dass Simons stimmliches Geltungsbedürfnis hier so nach unten geschraubt wurde, liegt nicht an der Anzahl der Instrumente, sondern schlichtweg an der Dominanz der restlichen Instrumentierung. Der Sound wurde so aufgebrezelt und überdreht, dass vom Gesang nicht mehr viel blieb. Was in diesem Falle auch nicht besonders schlimm ist, muss man dazu sagen. Die Versuche, Joy Division näher zu kommen ("Para Disco") oder mal eben wieder Punk zu spielen ("Cut Off Orange"), kann man nicht wirklich ernst nehmen. Zwar ist gerade der Punkausflug eine willkommene Abwechslung, passt aber nicht zum Rest der Platte. Das eigentlich Schlimme ist, dass Simon Says No! wirklich etwas auf dem Kasten haben. Die Jungs können ordentlich rocken, haben ein Gefühl für Melodien, Dramatik und satten sowie bittersüßen Gitarrensound. Wäre der Sound nicht so übersteuert, klängen die Instrumente etwas differenzierter und würde die Band nicht zwischen schmalzig-balladesk im Brit-Pop-Stil und punkig-rockig pendeln, wäre es richtig erstklassige Mucke. Dann würde selbst ein Sänger fast obsolet. Schlussendlich kann man sagen, dass Simons 'nein', zumindest was den Gesang angeht, nicht wirklich tragisch ist. Bleibt nur, den Norwegern viel Glück zu wünschen, denn das Potential, richtig durchzustarten, haben sie dicke. Sie müssen es nur nutzen.