Ehrliche Electro-Disco im Jahre 2009, dafür stehen 2009 Simian Mobile Disco vielleicht wie kein anderer! Auf ihrem zweiten Album haben sie sich eine illustre Schar an Gästen eingeladen um in den Fußstapfen der 80er Electro--Tanzflächenfüller am laufenden Band abzuliefern. Schneidende, kristallklare Synthesizer bilden eine Grundlage für das Album und werden auch gleich im ersten Song eingeblendet um dann mit der Stimme von Gruff Rhys eingefangen zu werden. Eine geeignete Fortsetzung der Neon Neon Darbietung aus dem letzten Jahr, die aufzeigt, dass Simian Mobile Disco hauptsächlich mit multidimensionaler Spassmusik für den Club punkten wollen. Und die aktuelle Single ‚Audicity of Huge’ unterstreicht dies noch einmal viel prominenter. In Electro-House-Gefilde rutscht man hier hinein oder jede Scheu, im Gegenteil, Ford und Shaw zelebrieren dieses Genre als gäbe es kein morgen. Besonders der durch James Lidell vokalisierte Song ‚Off The Map’ transportiert dann das wahre Können des Duos indem eine Gorgio Moroder Bassline auf pointiert eingesetzte Glockenklänge trifft, die der Räuber und der Prinz vor Jahrzehnten nicht besser hinbekommen haben. Wer schon einmal die Schönheit steriler Optik genossen hat bekommt mit ‚10.000 Horses can’t be wrong’ das klangliche und hierbei instrumental gehaltene Pendant geliefert. Ähnlich hymnisch wie seinerzeit ‚Rez’ der Londoner Unterwelt aber doch ganz, ganz anders einer der stärksten Songs des Albums! Beth Ditto von The Gossip spielt auch mit und klingt ein wenig wie Roisin Murphy. Überhaupt hat man den Eindruck, dass ‚Overpowered’, das letzte Album der irischen, Lager-trinkenden Ex-Moloko-Frontfrau durch eine Produktion von Simian Mobile Disco hätte um Längen besser werden können. Gegen Ende des Album dreht die Stilrichtung um einige Grad in die klassische NY-Electo-Ecke mit Rap-Einlagen und genau das ist die Ecke, die bereits im letzten Jahr dem Neon Neon Album ganz genauso einen kleinen faden Beigeschmack hinterlassen hat. Vielleicht kann man das Album insgesamt mit dem Darkdancer von Les Rythmes Digitales vergleichen, wo ebenfalls tanzbare Tracks mit Gastrollen von Shannon und Nik Kershaw verschmolzen mit rein Electro-Monstern wie ‚Jacques Your Body’ fruchteten und die Massen begeisterten. Die zwei, drei schwächeren Songs verzeiht man da gerne und tanzt einfach auf die restlichen Spassmacher; und das im Loop!