Vergleiche mit anderen Bands sind so eine Sache in Kritiken. Mir persönlich helfen sie oft als Anhaltspunkt für den Sound, einen qualitativen Vergleich halte ich aber oft für müßig. Die Erwähnung soll kein Wettrennen starten und ich setze diese Worte mit Absicht an den Beginn meiner Kritik, denn seit dem ersten Durchlauf von Silence in the snows Zweitwerk 'Levitation chamber' habe ich folgende Formulierung vor Augen:

Faith and the Muse wagten sich an ein ruhiges Wave/Post Punk Album mit Siouxsie Sioux am Mikro. Denn Sängerin Cyn M. (die gleichzeitig die Gitarrenparts einspielte) nutzt ihr Organ nach dem einleitenden "Time will tell you nothing" auf ganz ähnliche Weise wie die Ikone der 80er, ohne dabei blind zu kopieren und in Verbindung mit einem ungemein druck- und lustvollen Drumming durch Trevor DeSchryver (Wolves in the throne room, Lycus und Ex-Deafheaven), dem man anmerkt, dass er eigentlich meist Vollgas gibt und nun den Raum innerhalb des eher ruhigen Werkes formidabel füllt, entsteht eine schöne, homogene Klangcollage. 'Levitation chamber' ist kein Album mit Hitpotenzial. Silence in the snow arbeiten hierfür viel zu sehr am Aufbau einer sanften, lebensbejahenden Atmosphäre. Einzelne Songs gehen nicht unter, laden aber auch nicht zum Mitsingen ein.

Ist das schlecht? Wenn man bei der Benennung der Vergleichsbands Kopien dieser verlangt, dann werden diese Erwartungen sicherlich nicht erfüllt. Aber man sollte keine falschen Schlüsse ziehen - Silence in the snow machen mit genannten Mitteln schöne, aber eigenständige Musik, mit "Crystal spear", "Garden of echoes" und "In the dark" sind meine Reinhörtipps benannt und ich bin mir sicher, dass die Band live ganz zauberhaft ist.