Interference ist das mittlerweile vierte Album des Spaniers Fernando Garcia, welches er unter dem Projektnamen Shorai bei Hands herausbringt. Nach Außen hin bleibt Shorai seinen Prinzipien und seinem Konzept treu, denn die 75 Minuten Spielzeit verteilen sich auf 15 Tracks zu je 5 Minuten. Musikalisch verlässt Shorai die vom Vorgängeralbum noch bekannten klaren und warmen Sounds, denn, wie der Albumtitel schon verrät, liegt das Hauptaugenmerk auf Störungen und deren Geräusche. Zunächst einmal scheinen die Shorai-typischen Sounds und deren Manipulationen aus den Boxen zu klingen, aber schon nach kurzer Zeit schleichen sich die bereits angekündigten Störungen ein und legen sich hinter und zwischen den verschachtelten Beats und Loops, welche ganz klar Shorais Handschrift tragen, denn nur einer kann die Sounds derart manipulieren und aufbrechen und diese dann so gekonnt in den, meistens nicht typisch gradlinigen, Fluss der einzelnen Tracks einbauen. Shorai kreiert faszinierende Klanglandschaften, die sich dem Hörer zwar nicht nicht immer auf Anhieb erschließen, aber spätestens beim zweiten Mal garantiert einen hohen Wiedererkennungswert und sogar Ohrwurmcharakter aufweisen, denn mit Demasiadas Notas hat das Album auch einen erstklassigen Tanzflächenfüller zu bieten. Interference bewegt sich, wenn man es denn überhaupt kategorisieren kann, irgendwo zwischen Electro, IDM, Minimal und EBM, aber das seien hier nur grobe Richtungsangaben, denn nach 4 Alben und 10 Jahren musikalischen Output bei Hands, hat sich Shorai mittlerweile seine eigene Nische geschaffen und braucht somit eigentliche keine Vergleiche mehr. Im Pressetext wird Shorai mit Fug und Recht als Missing Link zwischen Kraftwerk und Winterkälte beschrieben und auch diese Aussage bestätigt, so wie die Musik auch, wieder einmal mehr, dass Shorai im selbst abgesteckten Genre einzigartig ist.