Kühle Schönheit mit analogem Rauschen im Hintergrund präsentieren SCSI-9, zwei Produzentens aus dem heute musikalisch eigentlich immer noch recht fernen Russland. Bisher mir unbekannt, blicken die beiden Musiker Anton und Maxim wohl bereits auf eine Menge von Releaes zurück, die sich vom Genre her im Techno/House-Sektor tummeln. ‚Metamorphosis’ soll neues bringen, stärker im dunklen, knarzenden Bereich zwischen Deep-House und Dark Ambient rangieren. Ein wenig an die Dänen von Koop, die mit Songs wie ‚Bjarne Riis’ aber vor allem auch ‚Glömd’ im Jahre 1997 mächtig punkteten, erinnert mich der erste Song von SCSI-9, ‚Intronome’: leicht jazzige beats paaren sich mit hypnotischen Sounds um dann als neues Produkt ganz locker mit den Hintergrundgeräuschen zu verschmelzen. Damit aber auch genug Ambient-Anleihen; ab ins Reich des Deep und Minimal House. Songs wie ‚Moebius’, ‚Schaukel Duo’ und ‚Ellsworth Land’ bestechen durch ihre fokussierte und bewusst nicht überladene Linie und passen bestens in den Lounge-Kontext nach 3am. Im Kellerclub zur besten Partyzeit hingegen könnte man sich ‚Had I But Wings Like Thine’ vorstellen, das mit Claps und dirtekteren Drums zum cool-lässigen Tanzen einlädt. Bei ‚Song From The High Tower’ gibt’s schließlich noch Gesang und die Band bewegt sich in Sphären, in denen sich sonst GusGus und Konsorten bewegen. Überhaupt ist es die Zurückhaltung, die ‚Metamorphosis’ groß und hörenswert macht. Auch String-Momente und E-Piano kommen zum Einsatz um die notwendige Bodenständigkeit einzubringen, die das Album weit weg vom Hype bewegt und es trotzdem zum Trend im Jahre 2012 deklariert. Ein extrem schönes Werk für die ruhigeren aber trotzdem tanzbaren Momente ohne Strobo und Grossraumdisco. Gelungen!