Wer sich noch an E-Nomine erinnern kann, wird beim Hören von Schlafes Bruder schnell feststellen, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen den beiden Projekten gibt. Der Grund für diese fast schon frappierende Ähnlichkeit ist, dass hinter beiden Projekten die gleichen Produzenten stecken. Mit „Heilig“ wurde nun ihre zweite EP veröffentlicht. Auf der Scheibe befinden sich ganze sechs Titel, welche mit zum Teil fünf Minuten sehr umfangreich sind. Es handelt sich zwar um den gleichen Song, allerdings wird dieser in sechs, sehr unterschiedlichen Formen präsentiert. Von der stark gekürzten Radio-Version bis zum reinen Instrumentalstück ist alles dabei, was das Lied zu bieten hat und das ist eine Menge. Die kraftvolle, düstere Stimme des Sängers wird von nicht weniger brachialen Tönen und eindrucksvollen Chorälen begleitet, mit einer unmissverständlichen Botschaft: harscher Kritik an der Kirche. Das ist sicherlich nichts für jeden Geschmack, aber die Musik geht ins Ohr, mindestens der Refrain bleibt darin haften und zumindest zum Nachdenken sollten die Texte den Hörer anregen können. Eine starke, prall gefüllte EP, mit der man als Fan des Genres absolut nichts falsch machen kann.