„Ich bin alles was gewesen ist, was noch ist, was je sein wird. Und meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gelüftet.“ Auch bis jetzt weiß keiner wer sie ist, was sie ist und vor allem was sie so richtig erreichen will. Die Folge 3 „Spur in die Tiefe“ führt den Hörer nicht näher an die Lösung des Geheimnisses. Ganz im Gegenteil. Es wird noch verworrener und mysteriöser, die Spannung auf die kommenden Folgen größer. Mit „Spur in die Tiefe“ ist mit man unvermittelt wieder Zuschauer bzw. genauer gesagt Zuhörer der geheimnisvollen Geschichte um Protagonist Christian Wagner. Nachdem sich am Ende der Folge 2 „Finstere Fluten“ der Kulturwissenschaftler noch in einem tiefen Schlaf befand, ist er nun zurückgekehrt in seine Heimatstadt. Wagner fühlt sich verfolgt und ist sich nun sicher, dass er Zentrum der Ereignisse sein muss. Er ist der Gejagte. Warum er Mittelpunkt des Interesses unbekannter Verfolger geworden ist, erschließt sich nicht. Auch nicht wer die Verfolger sind oder sein könnten. Verdächtig wirken seine Ex-Freundin Alexa und sein Freund Adrian, merkwürdig und geheimnisvoll verhalten sich aber alle Menschen, denen Wagner auf seiner scheinbar ziellosen Suche begegnet. Vermisste Freunde tauchen urplötzlich wieder auf, auch der Typ im Kapuzenshirt läuft im weiterhin mit einer gewissen Regelmäßigkeit über den Weg. Eigentlich sieht man sich einer Vielzahl Verdächtiger gegenüber. Nach und nach gibt das Geheimnis jedoch kleine Details preis. Wagner sieht sich in seinem alten Zuhause mit der Vergangenheit konfrontiert und die Gegenwart offenbart ihm Dinge, die in seiner Kindheit verborgen geblieben sind. In seinem ehemaligen Heim, der Villa Scholl, öffnen sich geheime Türen, winden sich dunkle Gänge und tauchen geheime Karten auf. Der Protagonist und die Hörer werden ins Altägyptische entführt. Es wird immer verworrener. Plötzlich werden Computerspiele zur Wirklichkeit oder die Wirklichkeit Grundlage für Computerspiele. Am Ende bleibt ein hungriger Hörer…ein wissenshungriger, der nach der nächsten Folge lechzt. Ich will nicht zu viel verraten, die Gefahr ist zu groß, eventuell Geheimnisse zu lüften, die der Hörer selbst entdecken will. Soviel kann ich aber verraten: eine Schattenreich-Folge wäre nichts ohne einen Moment der Todesangst und der noch häufigeren Ohnmachten des sympathischen und gleichsam verwirrten Helden. Immer wieder findet er sich in mysteriösen Situationen wider, sieht sich mit neuen Geheimnissen konfrontiert. Kleine Klischees bleiben weiterhin Bestandteil dieser Hörspielserie. So trifft man eben auf eine Frau im Lederdress mit einer Krähe auf der Schulter. Aber darüber sehe ich gern hinweg, wenn mir endlich jemand sagt, was es nun mit den Nephilim und Christian Wagner auf sich hat.