Pünktlich zum Frühlingsbeginn und zur beginnenden Mittelalter-Markt/Festival/Burgfest-oder was auch immer-Saison veröffentlichen Schandmaul ihren neuen Silberling „Wie Pech und Schwefel“. Und so macht schon der Opener „Leb“ einfach nur Lust, nach draußen zu gehen und zu tanzen, tanzen, tanzen. Die Spielfreude strömt bei jedem Stücklein nur so hervor und man merkt ganz deutlich, daß die Jungs und Mädels von Schandmaul wirklich wie „Pech und Schwefel“ zusammenhalten und dieses Gefühl auch an Ihre Fans transportieren möchten. Und so wird bei den Geschichtlein über Liebe und Leid der Rittersleut immer wieder eine augenzwinkernde Brücke in die Gegenwart geschlagen, die es dem Zuhörer ermöglicht, sich selbst ein bißchen wiederzuerkennen. Mit schier unglaublicher Leichtigkeit werden die Texte musikalisch umgesetzt. Trotz deutlich vernehmbarer mittelalterlicher Einflüsse wirkt der Sound keineswegs „von gestern“. Schandmaul bleiben ihrem Stil, der sich im Bereich Mittelalter-Folk-Rock bewegt, mit jeder Note treu. Man könnte allerdings auch böse sagen, nix Neues, wenngleich ich mir einbilde, daß bei manchen Tracks diesmal ein bißchen härter in die Gitarrensaiten gegriffen wird. Die Songs sind jedoch, wie immer, melodisch und eingängig angelegt und Flöte, Geige, Drehleier und etliche andere Instrumente spielen nach wie vor eine sehr wichtige Rolle. Nicht zu vergessen der Gesang, der klar und deutlich zu vernehmen ist. Bei Live-Auftritten bin ich allerdings überzeugt davon, daß sich die Schandmäuler, wieder mal schwertun werden, das lautstark mitsingende Publikum zu übertönen. Für die Fans ist diese Scheibe sowieso ein Muß, aber auch allen, denen Acts wie „In Extremo“ oder „Subway to Sally“ zu metallisch angelegt sind und auch jenen, die Frühlingsgefühle verspüren, sei dieses luftig-fröhliche Werk an's Herz gelegt.